Du willst volle, schöne Haare, hast aber keine Lust zu warten? Hier findest du besten Methoden für Länge und Fülle!
Langes, volles Haar ist der Traum vieler Frauen. Obwohl die richtige Pflege wichtig ist und das Beste aus der vorhandenen Haarstruktur herausholen kann, reicht es oft trotzdem nicht für die Traummähne, die man sich wünscht. Wer nicht mit Walle-Walle-Haaren gesegnet ist, für den gibt es heutzutage mehrere Möglichkeiten, auf schonende Weise mehr Volumen und/oder Länge zu generieren.
Als erstes möchte ich euch ans Herz legen, bei der Haarverlängerung oder -verdichtung nicht zu sparen. Es gibt auf dem Markt tatsächlich wenig Profis, die ihr Handwerk so beherrschen und ausüben, dass die eigenen Haare dabei nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Ich habe wirklich schon jede Art der Haarverlängerung bzw. Haarverdichtung getestet und erzähle euch aus meinem Nähkästchen, welche Methode sich für welches Haar eignet. Für euch habe ich ein neues Produkt auf dem Markt getestet und euch mit der Kamera mitgenommen.
Am Ende des Artikels findet ihr die Do´s and Don´ts für Extensions, damit ihr lange etwas von euren Traumhaaren habt.
Bondings
Ich kann mich gut an meine erste Erfahrung mit Bondings erinnern. Das war Anfang der 2000er in Griechenland. Damals waren die Bondings noch aus Metall und wenn die Sonne schien, konnte man durch die Reflektion aus 100 Metern Entfernung erkennen, dass ich mir die Haare verlängert hatte.
Als ich sie dann nach zwei Monaten entfernte, waren mir leider ein Großteil meiner eigenen Haare mit ausgefallen und die Bestürzung war natürlich groß.
Da sich die Beautyindustrie aber ständig verbessert und neu erfindet, sind Haarverlängerungen heutzutage auf einem so hohen Niveau, dass man sie weder sieht, noch, dass die das eigene Haar beschädigen.
Zu den Bondings: Diese Extensions eignen sich für mittelfeine als auch dicke Haare. Die Friseur:in teilt einzelne Strähnen ab, die mal dünner oder stärker sein können und befestigt mittels einer Maschine Echthaarsträhnen am eigenen Haar. Ganz klarer Vorteil gegenüber anderen Verlängerungsmethoden: Man kann fast jede Frisur damit flechten, stecken, stylen. Nachteil: Sehr zeitaufwändig beim Einsetzen und auch teurer als andere Methoden.
Was mich etwas genervt hat, war, dass ich am Tag mehrmals kämmen musste, damit die Strähnen sich immer gut mit meinen eigenen Haaren vermischt haben. Dauert in der Regel aber auch nur eine Minute.
Meistens kann man die Strähnen nur einmal benutzen, wobei Hairdreams gerade Strähnen auf den Markt gebracht hat, die man zwei- bis dreimal benutzen kann.
Tapes
Darf ich vorstellen: Die wohl schnellste Haarverlängerung auf dem Beautymarkt.
Ich war für euch die neuen, leichten „Flaunts” von Paul Mitchell austesten und habe für euch mitgefilmt.
Im House of Hair in München-Pasing erwartet mich Valerie schon zur Besprechung und Farbauswahl.
Der Salon ist edel und modern in Schwarz-Weiß eingerichtet und ich fühle mich direkt wohl.
Obwohl ich bereits mehrere Haarverlängerungsmethoden kenne und ausprobiert habe, bin ich auf die Tapes gespannt. Sie sollen leichter, schmaler und unsichtbar sein.
Wir entscheiden uns für Flaunts mit Farbverlauf, da ich gesträhntes Haar mit einem etwas dunkleren Ansatz habe. Ich selbst arbeite ja als Make-up und Hair-Artist jeden Tag mit Haaren und mir fällt sofort optisch als auch beim Anfassen die besondere Haarqualität auf.
Die Tapes sind geschmeidig und doch fühlt sich das Haar griffig an.
Valerie teilt nun einzelne Haarpartien ab und wendet im unteren Bereich des Kopfes die Sandwich-Technik an. Es werden zwei Tapes aneinander geklebt, dazwischen mein Eigenhaar.
Am Oberkopf und somit im sichtbareren Teil meiner Haare setzt Valerie die Deluxe-Variante. Hier kommt nur ein Tape zum Einsatz. Durch die dünnen und direkt am Haaransatz gesetzten Haare wirkt es besonders natürlich.
Tapes eignen sich übrigens auch sehr gut zur Haarverdichtung, nicht nur zur Verlängerung.
Das Tragegefühl ist fantastisch und ich merke überhaupt nicht, dass ich Extensions trage. Als ich über meine Haare fahre, spüre ich keine Verbindungsstellen. Sie fühlen sich sehr leicht an und ich bin einfach begeistert!
Weaves/Tressen
Müsste ich Weaves eine Persönlichkeit zusprechen, würde ich sie Verwandlungskünstler nennen.
Ob Lockenpracht, Wallemähne oder kurze Hairstyles: Alles ist möglich und zwar ohne das Eigenhaar einzuarbeiten und anzugreifen. Wie das geht? Die Hairstylist:in flechtet sehr eng am eigenen Kopf eine Art Schnecke. Daran werden dann mit einem speziellen Faden Tressen angenäht. Ob Kunsthaar oder Echthaar ist hier egal – alles ist möglich.
Die beste Grundvoraussetzung ist Afrohaar, weil es einfach viel griffiger ist. Aber selbst bei meinem feinen europäischen Haar war ein Weave möglich, dafür wurde zusätzlich noch “natural kinky Hair” eingearbeitet, was die einzeln geflochtenen Abteilungen dicker und stabiler macht. Da sehr eng am eigenen Kopf gearbeitet wird, ist diese Methode nichts für sehr Schmerzempfindliche. Die ersten paar Tage sind durch den Zug auch leichte Kopfschmerzen möglich. Die gute Nachricht: Wenn man es ein, zwei Mal gemacht hat, gewöhnt man sich dran und tut es gar nicht mehr weh. Die perfekte Verlängerungsmethode für Leute, die gerne verschiedene Styles ausprobieren möchten.
DO´s und DON´Ts bei Extension
DO´s:
- Beim Schlafen zu einem lockeren Zopf flechten und einen weichen Haargummi benutzen (Seide ist perfekt und versorgt die Haare zudem mit Seidenproteinen)
- Beim Shampoo-Kauf darauf achten, dass die Produkte keine Öle enthalten, die den Klebestellen schaden könnten
- Spezielle Bürsten verwenden, die entwirren
DON´Ts
- Über Kopf ausbürsten und föhnen, besser beim Föhnen einzelne Partien abteilen
- Von oben nach unten bürsten. Damit die Klebestellen nicht verfilzen, die Haare regelmäßig bürsten, am besten von unten an den Längen starten und nach oben arbeiten.
- Immer Luftrocknen lassen. Vor allem bei dichten Extensions solltet ihr darauf achten, dass am Ansatz genügend Luft hinkommt und die Stellen nicht lange feucht bleiben
- Gleich Baden gehen. Die ersten zwei Tage nach dem Einsetzen solltet ihr Poolbesuche und Haarewaschen vermeiden, bis die Klebestellen ganz ausgehärtet sind