Redakteurin Dana erzählt uns in ‚Bye Bye Babywunsch‘ warum sie vielleicht doch keine Kinder will.
Eigentlich wollte ich immer Kinder, sogar sehr. Aber in den letzten Jahren gab es einen Wandel, der auch mit meiner mentalen Gesundheit zu tun hat. Die Vorstellung, meine klinische Depression an die nächste Generation weiterzugeben, ist eine schwere Pille zu schlucken (absichtlicher Wortwitz).
Auch weil ich keine Ahnung habe, wie ich ein kleines „Human Of Color“ in einer Welt voller Rassismus, Sexismus und den vielen anderen -ismen beschützen soll, neige ich dazu zu sagen: „Lieber doch keine Kinder“.
Als junges Mädchen habe ich mir immer vorgestellt, dass ich jung Mutter werde, so wie meine Mutter. Als ich dann das Alter erreichte, in dem meine Mutter mich bekommen hat, und ich Anfang 20 war, weit entfernt davon, Mutter zu werden oder dazu bereit zu sein, war das auch okay.
Dann rückte die 30 immer näher, aber es gab immer noch keinen romantischen Partner in Sicht oder Sex, bei dem es ja mal „passieren“ könnte. Der Wunsch war zwar stark, aber ich dachte, es geht auch ohne Partner. Samenbanken und Preise waren bereits recherchiert, ein Alarm im Kalender war für den Zeitpunkt gesetzt, an dem ich „ernsthaft darüber nachdenken werde“.
Die 30 kommt und geht, die weiteren Jahre vergehen, und mit ihnen auch das Bedürfnis, es, wenn es sein muss, alleine zu machen. Dann kam die Erkenntnis, dass ich nur ein Kind mit einem Partner haben möchte, der auch eins möchte. Aber da für mich die Wahrscheinlichkeit, auf der Straße einen Sechser im Lotto zu finden, höher ist als einen Partner zu finden, schwindet auch der Babywunsch. Immer noch kein Partner, immer noch kein Sex.
Und mit der x-ten depressiven Phase kommt auch die Erkenntnis: Wenn auch die minimale Chance besteht, meine Depression genetisch weiterzugeben, ist es das Letzte, was ich möchte. Das war der Moment, in dem der Kinderwunsch verschwand.
Und jetzt?!? Ich bin kein ehrgeiziger Mensch. Es gibt kaum Dinge, die ich erreichen wollte (ohne dass ich dachte, ich MÜSSE), aber Mutter wollte ich immer werden. Mehr als alles andere wollte ich Kinder haben (mir schießen Tränen in die Augen, während ich diesen Satz schreibe). Und was macht man, wenn die einzige Hoffnung für die Zukunft weg ist? Wer bin ich? Was soll da noch kommen? Viel Therapie und viele tolle Frauen, mit denen ich mich umgeben werde!
Ist der Kinderwunsch komplett weg? Nein. Sagen wir zu 80%. Die letzten 20% sind wahrscheinlich stark in meiner DNS verankert. Und wer weiß, was die Zukunft bringt.
Der the Curvy Magazine Adventskalender ist da – Hier kannst du tolle Beauty-Produkte gewinnen!