Wer sagt, dass man sich als Curvy nicht genauso für Sport begeistern kann? Unsere Autorin berichtet, wie sie mit Tanzen wieder zu ihrem Körpergefühl zurückfand.
Sport ist Mord? Wenn man bedenkt, wie viel gesellschaftlicher Druck hinter dem damit verbundenen Schönheitsideal vom gestählten und gleichzeitig gertenschlanken Körper steckt, macht Sport nicht mehr unbedingt jeder Frau Spaß. Vor allem für curvy Frauen kann dieses Ideal zur Belastung werden. Schon in der Schule im Sportunterricht fing es an, dass Freundinnen von mir gemobbt wurden, weil sie ‘zu dick’ seien, um körperlich aktiv zu sein. Dabei hat Beweglichkeit und Ausdauer nicht unbedingt etwas mit dem Gewicht zu tun. Auf Instagram sieht man immer mehr curvy Frauen, die beim Yoga ihren Körper genauso verbiegen können wie es dünne Frauen dort zeigen.
Optimierungswahn ist toxisch
Das Vorurteil, dass curvy Frauen keinen Sport machen, hält sich leider trotzdem hartnäckig. Das heißt aber nicht, dass wir unseren Selbstwert davon abhängig machen müssen. Letztendlich zählt nur, wie wir uns in unserem Körper fühlen. In meinem Kopf war Sport lange mit einem Optimierungszwang verbunden. ‘Ich muss jeden Tag Sport machen’ oder ‘Ich muss Sport machen, sonst werde ich dick und damit hässlich.’ Mittlerweile denke ich, dass das nicht die richtigen Gründe sind, um Sport zu machen. Körperliche Betätigung setzt Endorphine frei, macht also glücklich. Das ist allerdings nicht mehr der Fall, wenn der Zwang, Sport machen zu müssen, zu einer Belastung wird. Wenn Sport gedanklich damit verknüpft ist, nicht gut genug zu sein, nicht schön genug zu sein.
Es hat lange gedauert, bis ich an den Punkt gekommen bin, an dem ich mich von den toxischen Gedanken lösen konnte, die ich mit Sport verbunden habe. Geholfen hat mir dabei zu sehen, wie andere curvy Frauen mit dem Thema umgehen. Die Erkenntnis, dass der eigene Wert nicht von einem Schönheitsideal abhängig ist.
Shake it out!
Unser Körper leistet jeden Tag Unglaubliches, um unsere Gesundheit aufrechtzuerhalten. Warum sollte ich ihm also noch mehr Druck und Last auferlegen? Ich wollte meinen Körper dabei unterstützen, gesund und stark zu sein. Unter anderem mit gesunder Ernährung. Und eben auch mit Sport. Gesagt, getan: Ich habe mir überlegt, welche Sportarten mir wirklich Spaß machen. Das Erste, woran ich sofort denken musste war: Tanzen! Ich liebe Musik. Ich liebe es, mich dazu zu bewegen. Also begann ich, jeden Tag für ungefähr 20 Minuten zu tanzen. Es machte Spaß und es setzte mich nicht unter Druck. Irgendwann fing ich dann sogar auch wieder mit Muskeltraining an.
Mittlerweile mache ich fast jeden Tag Sport. An den Tagen, an denen ich keine Zeit finde oder einfach keine Lust habe, ploppen in meinem Kopf natürlich trotzdem immer noch Gedanken auf wie: ‘Du MUSST aber!’, ‘Sei nicht faul’ und so weiter. Wenn das passiert, versuche ich, mich abzulenken und drehe die Musik einfach lauter.
Du hast jetzt richtig Lust bekommen, eine Runde zu tanzen oder draußen in der Natur zu joggen? Hier findest du ein paar Inspirationen für die perfekte Sportswear!
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