Für sich selbst einstehen, den eigenen Wert nicht an Äußerlichkeiten festmachen und Glück aus sich selbst schöpfen – gar nicht so einfach! Wir nehmen euch an die Hand, auf dem Weg zu mehr Selbstakzeptanz.
Schon morgens bei dem Blick in den Spiegel geht es los: Da finden wir dort eine Rötung, hier eine Delle und überhaupt sitzt vieles nicht da, wo wir es uns wünschen würden. Die gute Nachricht: Das geht uns allen so. Und wenn wir noch so hart an uns arbeiten – als makellos empfinden wir uns selbst leider nie. Doch sehen wir uns meist mit ganz anderen Augen als unser Umfeld. Aber warum ist das so? Und wäre es nicht viel schöner, wenn wir uns öfter durch die liebenden Augen der anderen sehen könnten als durch unsere selbstkritischen eigenen? Sich selbst zu verurteilen und zu kritisieren fällt uns tausendmal einfacher, als uns selbst einfach so zu akzeptieren, wie wir sind. Selbstzweifel sind entwicklungspsychologisch tief in uns verankert – Selbstliebe müssen wir hingegen trainieren.
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Was, wenn alle merken, dass ich gar nichts kann?
Jede Enttäuschung und Absage, die wir auf uns selbst projizieren, fehlendes Vertrauen und zu wenig Wert- schätzung, Zuwendung und Anerkennung von außen manifestieren sich in unserem Gehirn und nagen
in großen Happen an unserem Selbstwertgefühl. Positive Erfahrungen hingegen speichern wir nicht selbstverständlich ab – ganz im Gegenteil: Wir haben in unserer Gesellschaft sogar gelernt, sie noch her- unterzuspielen. Oft fällt es uns sogar schwer, ein nett gemeintes Kompliment anzunehmen. Nicht wenige Menschen leiden sogar an dem Impostor-Syndrom, was auch Hochstapler-Syndrom genannt wird. Davon betroffene Menschen halten sich für inkompetent und völlig überschätzt. Sie haben Angst davor, dass ihr Umfeld das jederzeit erkennen könnte.
Fast schon absurd, oder? Um diesen fiesen Denkweisen unseres Gehirns entgegenzuwirken, müssen wir uns selbst besser kennenlernen. Wir müssen uns unserer persönlichen Eigenschaften genau bewusst werden und sie im Alltag zu unseren Stärken formen und nutzen.
Mehr Selbstvertrauen, mehr Selbstakzeptanz
Wer sich akzeptiert und wertschätzt, sich mit seinen guten Seiten und vermeintlichen Makeln annimmt, der macht sich frei von der Meinung anderer, weil er erkennt, dass sie nichts mit ihm zu tun hat – sie ist meist Selbstreflexion. Und wer seine Stärken zu Talenten formt und diese gelungen weiß einzusetzen, dessen Selbstvertrauen wächst wie von allein. Denn: Je stärker man sich bewusst macht, was man in seinem Leben schon alles erreicht hat, desto positiver schaut man zukünftigen Aufgaben entgegen – ein sich selbst verstärkender Prozess.
Warum es sich lohnt, an deiner Selbstakzeptanz zu arbeiten:
- Selbstakzeptanz nimmt deinem inneren Kritiker die Macht – Zeiten, in denen er in deinem Kopf wütet, dich wüst beschimpft und du ihm jedes Wort glaubst, sind dann vorbei!
- Du erkennst deine eigenen Stärken an und gehst mit einer positiven Haltung durchs Leben, in der du dich selbst ermutigst, aufrichtest und weisst, worin du gut bist
- Du verschwendest keine Energie mehr an unnötige Vorwürfe und Selbstablehnung, die dich nicht weiterbringen, sondern in eine Abwärtsspirale ziehen.
Die 6-Tages-Challenge zu mehr Selbstakzeptanz
Diese kinderleichten Übungen machen es dir leichter, dich so anzunehmen, wie du bist.
Tag 1: Mini-Botschaft
Schreib dir auf ein Stück Papier eine liebe Nachricht an dich selbst – etwas, worauf du stolz bist, oder ein Kompliment. Hänge es für den Rest der Woche an den Spiegel, sodass du sie immer wieder liest.
Tag 2: Nobody’s perfect
Lasse Selbstmitgefühl zu: Schreib dir eine Schwäche auf, die du an dir siehst und nicht magst, oder einen Fehler, für den du dich verurteilst. Überlege dir dann, wieso es okay und menschlich ist, ihn gemacht zu haben, danach wirst du dich sofort etwas wohler damit fühlen.
Tag 3: Celebration!
Ein Fünkchen Selbstbeweihräucherung – schnapp dir eine Münze und ergänze: Kopf: Diese Eigenschaft mag ich an mir, Zahl: Das finde ich an mir sexy. Beliebig oft wiederholen!
Tag 4: Schwächen zu Stärken machen
Zeit für neue Perspektiven: Such dir noch eine Schwäche an dir aus und betrachte sie diesmal objektiv und aus der Distanz. Liegt in ihr vielleicht auch eine Stärke? Beispiel: Du hältst dich für zu perfektionistisch, erkennst darin aber als Stärke, dass du dafür weniger Flüchtigkeitsfehler machst und viel auf Details achtest.
Tag 5: “Ich bin o.k.” & “Ich bin nicht o.k.”
Schreibe beide Sätze auf je ein Blatt Papier und stelle dich abwechselnd darauf. Spüre, was sich verändert, wenn du auf Akzeptanz triffst.
Tag 6: Mutausbruch
Schon mal einen Mutausbruch gehabt? Nein? Dann wird es höchste Zeit! Stelle dich ans Fenster und schreie laut hinaus: „Ich bin wundervoll“, „Ich bin liebenswert“ oder das, was zu dir passt. Lass Angst und Ablehnung hinter dir und genieße neu gewonnene Freiheiten!