Prominente Unterstützung: Berliner Hebamme Sissi Rasche macht sich stark für mehr Akzeptanz beim Stillen in der Öffentlichkeit
Die FemTech-Marke Elvie fordert mit prominenter Unterstützung eine gesetzliche Grundlage, die das Stillen in der Öffentlichkeit schützt. Eine Umfrage zeigt, dass zwei Drittel der Mütter in Deutschland bereits negative Erfahrungen gemacht haben
Das Stillen in der Öffentlichkeit ist für viele Mütter in Deutschland immer noch ein sensibles Thema. Rund zwei Drittel aller stillenden Mütter haben in der Öffentlichkeit bereits unangenehme Erfahrungen gemacht. Die FemTech-Marke Elvie hat daher eine Petition gestartet, um das Recht auf Stillen in der Öffentlichkeit gesetzlich zu verankern. Prominente Unterstützung erhält die Initiative von der Berliner Hebamme Sissi Rasche, die sich für mehr Akzeptanz des Stillens als natürlichen Vorgang starkmacht.
Gesetzlicher Schutz für stillende Mütter: Eine notwendige Forderung
In Deutschland fehlt bisher eine gesetzliche Grundlage, die das Stillen in der Öffentlichkeit schützt. Immer wieder berichten Mütter von Vorfällen, bei denen sie unfreundlichen Blicken oder Kommentaren ausgesetzt waren oder sogar aus öffentlichen Räumen wie Restaurants oder Cafés verwiesen wurden. Ein besonders aufsehenerregender Fall ereignete sich Anfang des Jahres, als die Frau eines Fußballspielers beim Stillen im Stadion-Restaurant belästigt wurde.
Eine von Elvie in Auftrag gegebene Umfrage bestätigt das Ausmaß der Problematik: 68 Prozent der stillenden Mütter in Deutschland haben bereits negative Erfahrungen in der Öffentlichkeit gemacht. Unfreundliche Blicke und Kommentare sind dabei keine Seltenheit und sorgen bei 79 Prozent der Befragten für Unwohlsein. Zudem wurden 11 Prozent der Mütter schon einmal aufgrund des Stillens aus einem öffentlichen Ort verwiesen.
Wusstest du schon?
- Stillen ist ein Vollzeitjob: Mütter stillen durchschnittlich acht bis zwölf Mal am Tag für jeweils 30 bis 60 Minuten. Im ersten Lebensjahr kommt eine stillende Mutter auf rund 1.800 Stillstunden – mehr als eine Vollzeitbeschäftigung mit 1.639 Arbeitsstunden.
- Frauen leisten durchschnittlich 44 Prozent mehr unbezahlte Care-Arbeit als Männer – das sind 77 Minuten pro Tag und damit knapp 10 Stunden pro Woche.
- Eltern investieren rund 11 Wochenstunden mehr in Sorgearbeit als Erwachsene ohne Kinder.
Stillen in der Öffentlichkeit: Prominente Unterstützung für die Petition
Angesichts dieser alarmierenden Zahlen hat Elvie eine Petition ins Leben gerufen, die sich für ein gesetzlich verankertes Recht auf Stillen und Abpumpen von Milch in der Öffentlichkeit einsetzt. Unterstützt wird die Petition von Sissi Rasche, die als Hebamme und Elvie Markenbotschafterin bekannt ist. Rasche betont die Notwendigkeit gesellschaftlicher Akzeptanz: „Wir brauchen mehr Akzeptanz für das Stillen als einen ganz natürlichen und notwendigen Vorgang. Frauen sollen sich dafür nicht verstecken oder schämen müssen.“
Auch Tania Boler, Gründerin und CEO von Elvie, hat die Petition unterzeichnet und verweist auf das Vorbild des Vereinigten Königreichs, wo das Stillen in der Öffentlichkeit gesetzlich geschützt ist. „Der Schutz der Mütter, damit sie in öffentlichen Räumen jederzeit und überall stillen und abpumpen können, ist in einer offenen Gesellschaft unerlässlich“, so Boler.
Selbstbestimmung und gesellschaftlicher Wandel
Elvie setzt sich darüber hinaus für das Recht auf Selbstbestimmung ein. Jede Familie sollte frei von Vorurteilen über die Ernährung ihrer Kinder entscheiden können. „Wir von Elvie unterstützen Frauen darin, selbstbewusst und urteilsfrei ihren eigenen Weg zu gehen“, betont Boler.
Wer die Petition unterstützen möchte, findet weitere Informationen unter: innn.it/diskriminierung-stillender-mutter-beenden