Die einen haben es, die anderen brauchen es und viel zu wenige bekommen das, was ihnen wirklich zusteht: die Rede ist vom lieben Geld! Vor allem Frauen sind dabei leider weiterhin die großen Verlierer! Darauf macht auch die Generation Equality-Kampagne aufmerksam, für die Sängerin Alina vor der Kamera steht.
Früher war Geld ein Tabu-Thema. Ja, uns wurde förmlich eingetrichtert, über das, was wir verdienen, den Mund zu halten. Und warum? Vielleicht aus Angst davor, dass genau das ans Licht kommt, was mittlerweile jeder weiß: Männer verdienen immer noch deutlich mehr als Frauen – und das nicht nur im Supermarkt nebenan, sondern auch in Hollywood. Viele Leading Ladies haben bereits öffentlich Kritik daran geäußert, dass ihre männlichen Kollegen für die gleiche Arbeit mehr Geld bekommen. Und auch in Deutschland gehen immer mehr Frauen auf die Barrikaden! Eine von ihnen ist Sängerin Alina, die sich für die Kampagne Generation Equality von UN Women Deutschland engagiert, um Gleichstellung voranzubringen und greifbare Ergebnisse für Frauen und Mädchen zu erzielen. Warum sie das macht und was sie selbst schon erleben musste, erzählt Alina im Interview mit the Curvy Magazine.
the Curvy Magazine: Was hat dich dazu bewogen, dich für die Generation Equality-Kampagne einzusetzen?
Alina: Als die Anfrage kam, habe ich ohne nachzudenken zugesagt. Aufgrund meiner eigenen Erlebnisse als Frau weiß ich, dass Gleichberechtigung leider immer noch ein Traum ist. Und jede Möglichkeit darüber zu sprechen, ist wertvoll.
Woran liegt es deiner Meinung nach, dass Frauen immer noch weniger Geld bekommen als Männer?
Wir hatten noch nicht genug Zeit, um uns langfristig in Führungspositionen zu festigen. Wir haben keine einheitliche Stimme. Frauen setzen sich zu selten füreinander ein. Besonders am Arbeitsplatz. Und wir haben noch nicht genügend strukturellen oder rechtlichen Support: zum Beispiel Frauenquoten, Anti-Diskriminierungsgesetze, Förderungen, Stipendien, finanzielle Unterstützung, Netzwerke, etc..
“Mir wird nachgesagt, ich sei eine Diva”
Hast du selbst schon diese Ungerechtigkeit der Generation Equality erlebt?
Ich wurde aufgrund meines Alters nicht für einen Award nominiert, ich galt nicht mehr als ,NewcomerIN’ – das wäre mir als Mann nicht passiert. Außerdem habe ich mitbekommen, dass ein vergleichbarer, männlicher Kollege 10 mal mehr Geld bekommen hat bei seinem ersten Plattenvertrag als ich. Ein Produzent hat mir mal erzählt, dass eine Band nur unter Vertrag genommen wurde, weil der A&R-Manager Sex mit der Sängerin wollte. Diese Geschichten hört man leider zu oft…
Als Frau wird mir ständig nachgesagt, ich sei eine ,Diva’, wenn ich meine Meinung sage und nicht alles mit mir machen lasse. Manche Männer verstehen meine Texte nicht oder fühlen sich davon angegriffen. Glücklicherweise ändern sich gerade viele Sachen und es gibt zum Beispiel immer mehr tolle, neue Künstlerinnen! Das zu beobachten, macht sehr viel Freude.
Generation Equality: Alina verrät ihre Tipps
Hast du Tipps, um sich als Frau bei Gehaltsverhandlungen besser zu positionieren oder mehr Selbstbewusstsein auszustrahlen?
Wenn sie dich wollen, werden sie deinen Preis bezahlen! Sei dir bewusst, dass es dich nur einmal gibt und deine Kompetenz einen Wert hat. Setze deinen Preis um 1/3 höher an als dein Minimum – das gibt dir Verhandlungsspielraum. Und geh mit einem Lächeln rein. Ein “Nein” ist nicht das Ende, sondern erst der Anfang deiner wunderbaren Reise.”
Was macht uns Frauen so besonders?
Wir sind neben dem anderen Geschlecht und nichtbinären Personen einfach nur kostbare Menschen, die eine weitere, wertvolle Perspektive eröffnen. Wir sollten daher alle an einem Tisch sitzen, um diese Welt aktiv mitzugestalten.
Mehr Informationen zu der Generation Equality-Kampagne der UN findest du hier.