…und warum sie einfach nicht stimmen
Ein paar Kilo mehr auf den Hüften sind oft leider nicht nur ein paar Kilo – sondern mit ihnen kommen leider oft Verurteilungen, Boshaftigkeiten und Abgrenzung. Doch wer andere ausgrenzt, grenzt sich selber ein. Und ist meist nicht schlauer als das dumme Gerede, dass er von sich gibt. Der Vollständigkeit halber aber, möchten wir heute mal kurz die gängigen Vorurteile gegenüber Dicken aus dem Weg räumen. Done that!
1. Dicke Menschen essen maßlos
Eine Art der Schuldzuweisung, nach dessen gängiger Meinung Körperfülle zwangsweise ein selbst gewähltes Schicksal ist. Man macht es sich leicht, auf der Suche nach Gründen jemanden zu verurteilen – und greift nach dem Naheliegendsten. Dass Körperfülle jedoch krankheitsbedingt, genetisch vorbestimmt, schilddrüsenabhängig oder an so viel mehr Faktoren liegt, wird dabei nicht berücksichtigt. Dass das gängige Werbebild einer schönen Frau uns die letzten Jahre eine Idealfigur von 90-60-90 vorgemogelt hat, bedeutet ja nicht, dass alle Menschen die nicht so aussehen, unter Völlerei leiden. Vielleicht machen sie nur einfach nicht ständig Diät. Was übrigens viel normaler ist, als sich ständig einer neuen Hungerchallenge zu stellen.
2. Dicke sind faul
Wenn es um Vorurteile gegenüber Dicken geht, darf dieses definitiv nicht fehlen! Klar, Sport und bestimmte Bewegungen gehen fülligeren Menschen nicht so leicht von der Hand, wie Fliegengewichten. Ich selbst merke es ja schon, dass ich mich nach einem dreistöckigen Treppenhaus vor fehlender Puste am liebsten an eine Herz-Lungenmaschine anschließen möchte. Geht Rauchern aber genau so. Und Menschen die nur eine Möhre am Tag essen auch. Und überhaupt – das hat nichts mit Faul-Sein zu tun. Ganz im Gegenteil. Wer mehr Körperfülle besitzt, muss sich umso mehr anstrengen – sei es körperlich, als auch beispielsweise im Job. Mehr Vorurteile bedeutet mehr Mühe dagegen anzukämpfen, sich zu beweisen, Fleiß und Disziplin.
3. Dicke Menschen sind frustriert und unglücklich
Auf der Abwärtsspirale des Lebens sind die nach einem Liebeskummer nämlich einfach falsch abgebogen und versuchen seitdem täglich, sich in einer Badewanne voll mit Softeis zu ertränken.
Schon mal in den Sinn gekommen, dass auch dicke Menschen völlig im Reinen mit sich sein können?! Und ja nicht nur können, sondern viel öfter tatsächlich glücklicher sind und ihr Glück nicht von der täglichen Menge Kalorien abhängig machen, die sie zu sich nehmen, von der Bestätigung, die sie von Männern auf der Straße oder im Internet bekommen oder von der Zahl, die die Waage morgens ausspuckt. Sondern völlig selbstbestimmt ihres Glückes Schmid sind.
4. Ein Dicker Mensch ist nicht erfolgreich
Wie auch, denn Punkt 1-3 machen ihn ja schon zum kompletten Versager (Achtung, Ironie!) Abgesehen davon, dass wir Frauen Erfolg heutzutage gleichsetzen mit einer Karriere als Model oder mindestens Social Media Star, der sich mit großer Freude in Sample Size XXS wirft. Wie schön, dass es für diesen Punkt eigentlich keiner Erklärung bedarf, denn es gibt genug Gegenbeispiele, die trotz oder gerade wegen ihres kurvigen Körpers und ihrer positiven Einstellung dazu so erfolgreich sind – siehe Celeste Barber, Beth Ditto, Sarina Nowak, Ashley Graham, …
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