“Der Ehemann meiner Freundin macht oft zotige Bemerkungen und Witze, manche davon sind an mich gerichtet. Er sagt diese Sachen sowohl wenn wir alleine sind als auch im Beisein meiner Freundin, also seiner Frau, manchmal auch in größeren Gruppen. Die Bemerkungen fallen unter die Kategorie Altherrenwitz („Aus welchem Holz der Tisch ist? Keine Ahnung. Mich interessiert nur Holz vor der Hütte, weißt Du ja. Aber das passt bei Dir sowieso…“ oder „Wir sind doch zu dritt. Für einen flotten Dreier reicht’s.“), dabei ist der Mann erst Mitte 30. Meine Freundin scheint das überhaupt nicht zu stören. Mir dagegen ist es immer total unangenehm. Meistens lache ich es weg. Ein paar Mal habe ich versucht, so zu kontern, dass klar wird, wie ich darüber denke, aber die Message kam wohl nicht so rüber. Ich weiß überhaupt nicht, was ich jetzt machen soll. Abgesehen davon ist er nämlich sehr nett und ich mag die beiden richtig gerne…“ Kiki, 32
Liebe Zotenfrau, das erinnert mich an die Sache mit den Hunden.
Die, die bellen, beißen nicht.
Wahrscheinlich hat er wenig Sex und muss deshalb so viel drüber reden. Aber egal, warum er es macht, wenn Du willst, dass er damit aufhört, musst Du eines verstehen: Es ist alles eine Sache des Territoriums.
Nicht seines, sondern Deines. In Dein Territorium kann anscheinend jeder reinkommen und machen und sagen, was er will. Und das tut der Ehemann deiner Freundin auch. Vermutlich denkt er sogar, Du findest das lustig. Immerhin lachst du ja.
Du zeigst den anderen, wie sie dich behandeln sollen.
Willst Du, dass er damit aufhört, musst ihm das unmissverständlich sagen oder zeigen.
Wenn ich etwas unangenehm finde, stehe ich einfach auf und gehe. Ich verlasse die Situation komplett – ohne danach ein schlechtes Gefühl zu haben oder mich über das Geschehene zu ärgern.
In extremeren Fällen hilft Kratzen und Beißen. Man kann den Übergriffigen warnen, indem man vorher zum Beispiel knurrt oder faucht. Man kann aber ihm aber auch einfach auf die Finger hauen, das hat oft den größeren Effekt.
Ach, und mach Dir keine Sorgen um die Freundschaft zu den Beiden. Wenn dich die Leute lieben, dann respektieren sie Dein Territorium. Wenn nicht, sind es eh Zipfel.
Pfote statt Zote,
Felipe
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Unser Kolumnist Felipe ist ein Kater im besten Alter, dessen Eleganz, Attraktivität und Weltgewandtheit ihm zu internationalem Ruhm verholfen haben – als Model, Muse und Life Coach. Der gebürtige Spanier ist Markenbotschafter des Magnet Verlags, entwirft gerade seine erste Schmuckkollektion und hat sich vor Kurzem ein Sabbatical genommen und macht jetzt Charity. Für The Curvy beantwortet Felipe Fragen von Userinnen und Usern aus allen Bereichen des Lebens.
Sie haben eine Frage an Felipe oder wollen ihm lediglich ein Kompliment machen? Schreiben Sie an
felipe@thecurvymagazine.com
(Fragen anonymisieren wir auf Wunsch natürlich.)
Text: Sabine Magnet
Illustration: Tanja Hirschfeld
Animation: Jochen Hirschfeld