Für unsere Sommer-Ausgabe von the Curvy Magazine haben wir die britische Aktivistin Felicity Hayward nicht nur aufs Cover geholt, wir haben mit ihr auch eine fantastische Mode-Strecke fotografiert und verraten in einem Portrait über die Powerfrau, was sie alles kann und für welche Dinge sie sich einsetzt. Hier gibt es einen kleinen Einblick in den Text aus unserem Heft
Felicity Hayward ist Plus-Size-Model und gilt in Großbritannien als eine der Pionierinnen, die sich für Körpervielfalt in der High-End-Mode einsetzen. Wir sind daher megahappy, dass wir die Strahle-Frau jetzt auch selbst vor der Kamera hatten! Was sie noch kann, außer tolle Looks abzuliefern? Hier liest du es!
Felicity Hayward ist bekannt dafür, Barrieren in der Schönheits- und Modeindustrie zu durchbrechen, dabei sollte ihre Karriere ursprünglich gar nicht Richtung Fashion gehen, wie uns die Britin beim Fotoshooting für unsere Sommer-Ausgabe verriet. Der eigentliche Plan: Fotografin oder Lehrerin. Bis sie eines Abends in einem Londoner Pub beim Tanzen zu einem Song von Diana Ross vom renommierten Fotografen Miles Aldridge angesprochen wurde. Dieser suchte ein Model, das Anna Nicole Smith ähnelte. Und darauf passte Felicity mit ihren platinblonden Haaren ganz genau. Als die Bilder von Felicity dann im Ponystep Magazine veröffentlicht wurden, brachte das den Stein für ihre Karriere in der Modeindustrie ins Rollen. Seither stand sie unter anderem für Vogue und Glamour vor der Kamera, war bzw. ist Gesicht einiger führender Fashion- und Beauty-Brands sowie Markenbotschafterin des Onlinehändlers ASOS. Dabei hat Felicity eigentlich hellbraune Haare, aber weil sie ihre Großmutter, die den glamourösen Stil der 50er-Jahre liebte und lebte, nachahmen wollte, begann sie im Alter von 15 Jahren, ihr Haar im Marilyn-Monroe-Look zu färben, und so wurde ihr blonder Schopf mit der Zeit zu ihrem Markenzeichen.
Felicity ist ein Vorbild für viele Frauen. Das bekunden ihre Fans unter anderem mit Sprüchen wie „Leute wie du geben mir das Gefühl, mich in meiner eigenen Haut wohlfühlen zu dürfen“. Um jeden Preis abzunehmen, um gängigen Schönheitsidealen zu entsprechen, kam der Britin nach eigener Aussage nie in den Sinn. „Mein Hintern war schon immer groß“, bestätigte sie bei unserem Treffen. Ihre Kurven seien im Laufe der Zeit hinzugewachsen. Sie ist, sagt sie, „vollkommen zufrieden“ mit ihrer Figur.
Starke Message auf Instagram
So wundert es nicht, dass sich Felicity auch auf Instagram sehr selbstbewusst gibt: Sie steht zu ihren Kurven und postet Aufnahmen in knappen Tops, nur mit Bodypainting am Körper oder sogar komplett nackt. Und das erfordert hin und wieder auch eine ganz schöne Portion Kraft, denn: „Frauen sagen mir, dass es nicht akzeptabel ist, meinen Körper online zu zeigen“, bestätigt Felicity. „Zum Glück weiß ich aber, dass diese Menschen selbst mit ihren Unsicherheiten nicht umgehen können und alles in dem Moment auf mich projizieren.“ Felicitys Tipp gegen Hater auf Social Media (und im wahren Leben): „Übernimm die Kontrolle. Wenn dich jemand dazu bringt, an dir selbst zu zweifeln, dich unsicher zu fühlen, oder einen negativen Einfluss auf dein Selbstwertgefühl hat, entfolge ihm. Entfolge Menschen online genauso, wie du dich im wirklichen Leben von ihnen distanzieren würdest, wenndu dich durch sie schlecht fühlst.“
Nackt am Strand
In „Naked Beach“, einer britischen TV-Show, in der sich die Kandidat:innen mit ihrer Körperwahrnehmung auseinandersetzen und die Coaches nur mit Körperfarbe bemalt sind, stellt Felicity Hayward (als Coach in Bodypaint) die verzerrten Körperstandards der Gesellschaft infrage, setzt ein Zeichen für Selbstliebe und sendet wiederum eine starke Message: Nämlich, dass der Wert einer Person nicht durch ihre Kleidergröße definiert wird. Und gefallen hat ihr diese TV-Erfahrung ganz schön gut! „Den ganzen Tag nackt zu sein, fühlte sich sehr befähigend und befreiend an“, so die Britin. Die Show wurde hierzulande mit dem Ableger „No Body is perfect – Das Nacktexperiment“ im Fernsehen ausgestrahlt und mit u. a. Paula Lambert und Sandra Wurster als Coachinnen besetzt.
Den perfekten Körper? Gibt es nicht!
Neben Mode-, Beauty-Shoots und TV-Drehs ist Felicity Hayward auch noch Gründerin der weltweiten Kampagne #SelfLoveBringsBeauty. Die Idee dahinter: seinen (nackten) Körper zu akzeptieren, sich selbst zu lieben, den eigenen Wert zu kennen und zu verstehen, dass es den perfekten Körper gar nicht gibt. Es sei eine Erweiterung von allem, woran die Aktivistin glaube. Vor allem aber wolle sie damit einen Raum schaffen, in dem jede:r, unabhängig von ihrer:seiner Herkunft, der sexuellen Orientierung, dem Geschlecht oder Alter, ihre:seine Einzigartigkeit feiern kann.
Including the curve
Auch im Hinblick auf die Modeindustrie macht sich Felicity für Körperdiversität stark. Es sei Fakt, dass „Plus-Size Models selten auf dem Catwalk zu sehen sind“ und in der Mode zu wenig verschiedene Körperformen repräsentiert werden. Deswegen boykottierte Felicity 2019 die Londoner Fashion Week und verlangte mehr Sichtbarkeit und Inklusion von Curvys auf den Laufstegen und die Erweiterung des Größensortiments auch von High-Fashion-Brands. Unter dem Hashtag #IncludingTheCurve teilt sie ihre Recherche zur Curvy-Repräsentation auf den Fashion Weeks und setzt sich lautstark und leidenschaftlich für mehr Diversität ein: „Wir können nicht weniger akzeptieren als das, was wir verdienen, sonst wird es niemals Veränderung geben.“
Den Rest des Portraits gibt es im Sommer-Heft von the Curvy Magazine zu lesen. Hol dir hier deine Ausgabe!