Schmerzen? Unebene Haut? Wassereinlagerungen? Hier kommt die Schröpfanleitung für zuhause
Ich freue mich so, diesen Artikel zu schreiben und euch das Schröpfen näher zu bringen, da es sowohl innerlich als auch äußerlich so viele Benefits mit sich bringt und fast nichts kostet. Zunächst einmal zu den Basics:
Was ist Schröpfen überhaupt?
Schröpfen ist kein neuer Trend, im Gegenteil, bereits im alten Griechenland und in China war diese manuelle Anwendung eine der beliebtesten Therapie- und Beautymethoden. Beim traditionellen Schröpfen werden spezielle Glasgefäße, sogenannte Schröpfglocken heiss gemacht und mit hochprozentigem Alkohol auf Körperpartien gesetzt. Durch den Alkohol und die Hitze entsteht ein Unterdruck und somit eine starke Saugwirkung. Die Gläser werden meist nach 15-20 Minuten wieder abgenommen. Schröpfen gehört zu den beliebtesten Ausleitungsverfahren in der Naturheilkunde.
Wie schröpfe ich?
Für die Heimanwendungen habe ich euch unten ein Set verlinkt, dass ich schon seit zwei Jahren begeistert benutze und das wirklich gute Resultate liefert. Allerdings benutze ich keine Schröpfgläser, sondern Silikoncups, mit denen man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt: Man kann sie wie Gläser auf eine bestimmte Stelle setzen oder mit Unterdruck über verschiedene Körperareale fahren. Am besten funktioniert es nach dem Duschen. Ich trage auf die noch nasse Haut Körperöl auf (Jojoba- oder Granatapfel sind meine Favourites) und mache die Cups auch etwas nass. Danach drückt man die Silikonschröpfcups zusammen und setzt sie auf die Haut, wodurch ein Unterdruck entsteht.
PS. Die Schröpfcups kann man einfach mit in die Spülmaschine geben.
Kommen wir zu den verschiedenen Anwendungsbereichen:
Rückenschmerzen
Jeder zweite von uns kennt wiederkehrende Rückenschmerzen, die entweder durch mangelnde Bewegung, langes Sitzen oder verkehrte Haltung entstehen. Schröpfen lockert die Muskulatur und löst Verhärtungen. Dadurch wird der Bewegungsapparat mit mehr Sauerstoff versorgt und wieder optimal durchblutet. Für das Schröpfen am Rücken ist eine zweite Person notwendig, die die Behandlung übernimmt. Mit einem großen Silikoncup und ausreichend Öl kann man die betroffenen Stellen in kreisrunden und langen Bewegungen abstreichen. Das Schröpfen des Rückens sollte im Liegen erfolgen.
Wassereinlagerungen
Gerade bei Stress, salzigem Essen oder in der Schwangerschaft lagert unser Körper gern Wasser ein. Auch für Menschen, die Probleme mit dem Abfluss der Lymphe haben, ist Schröpfen eine sehr wirksame Methode. Mir persönlich hilft Schröpfen viel mehr als Brenesseltee, aber in Kombination ist das Ergebnis unschlagbar. Schröpfen kann sich am Anfang etwas schmerzhaft anfühlen, deshalb sind die Silikoncups perfekt, da man die Stärke des Unterdrucks selbst regeln kann. 1-2 Tage später kann es sich wie ein leichter Muskelkater anfühlen, es können auch blaue Flecken entstehen, wenn man aber regelmäßig schröpft, treten diese Nebenwirkungen nicht mehr auf. Bei der Anregung der Lymphe ist es wichtig, eher immer von oben nach unten zu arbeiten, sprich vom Hals zu den Füßen. Wundert euch nach dem Schröpfen nicht über häufigen Harndrang, denn darüber wird das ganze überflüssige Wasser ausgeschieden.
Cellulite und Detox
Der Sommer steht vor der Tür und wir zeigen wieder mehr Bein. Ob curvy oder nicht – fast alle Frauen haben mit Cellulite zu kämpfen. Schröpfen ist ein sehr effektiver Orangenhautkiller. Ich nehme wieder den größten Silikoncup aus dem Set und öle meinen noch feuchten Unterkörper mit Körperöl ein. Dann kneife ich den Cup zusammen und setze ihn mit Unterdruck an der Außenseite meines Schenkels auf Kniehöhe an und gehe mit langsamen Auf- und Ab-Bewegungen bis zur Hüfte hoch. Je mehr Schlacken sich in den Beinen befinden, desto schmerzhafter ist es. Ihr könnt mit einer Hand gegenspannen, was die Behandlung angenehmer macht. Pro Bein (inklusive Po) schröpfe ich ca. vier Minuten und das alle drei Tage. Ihr werdet unter Garantie schon nach der dritten Behandlung deutliche Resultate sehen. Wichtig ist nur, dass das Gewebe wirklich durchgeknetet wird und ihr Bewegungen in alle Richtungen macht.
Verdauungsbeschwerden
Keiner redet darüber, aber jeder kennt es: Der Blähbauch nach dem Essen, Verstopfung und andere Verdauungsprobleme oder Stress, der wortwörtlich auf den Magen schlägt. Oft fragt man sich, ob man Unverträglichkeiten hat, von denen man nichts weiß oder ob der Lieferdienst um die Ecke doch Glutamat benutzt. Schröpfen kann auch hier gute Linderung verschaffen. Der Unterdruck lockert die Magen-Darm-Muskulatur und macht die Faszien weicher. Faszien sind kleine Häute, die Muskeln voneinander trennen. Sind sie verklebt oder verhärtet, können die Muskeln nicht mehr reibungslos in ihrer Funktion gleiten. Schröpfen im Bauchbereich aktiviert den Stoffwechsel und transportiert Schlacken ab. Zudem wird die Verdauung angeregt.
Faltenkiller und Contouring fürs Gesicht und Dekolleté
Die Nummer eins gegen Falten ist und bleibt immer noch eine gute Durchfeuchtung des Gesichts und des Dekolletés. Das Schröpfen bietet sich als nicht invasive zusätzliche Unterstützung zur Faltenminimierung wunderbar an. Dafür den kleinsten oder zweitkleinsten Cup wählen. Da Schröpfen nie trocken funktioniert, muss auch hier mit Öl oder einer nicht schnell einziehenden Creme gearbeitet werden. Wem Körperöle zu fettig sind, kann auf Gesichtsöle zurückgreifen. Sehr zu empfehlen sind Rosen- oder Wildrosenöle. Von der Stirn zum Kinn und vom Dekolleté zum Hals in sanften Auf-und Abbewegungen massieren und vom Kinnknochen zu den Ohren an der Gesichtskontur entlangfahren. Dadurch werden Mimikfalten gemildert und das Gewebe gestrafft, der Lymphfluss wird angeregt und die Haut wird praller.
Ich kann euch Schröpfen wirklich nur ans Herz legen, weil ich selbst so begeistert bin und man es ganz einfach in ein paar Minuten zu Hause machen kann. Ich freue mich auf euer Feedback und wünsche euch viel Spaß und vor allem gute Resultate!