Die gängigen Beautysteps kennt hierzulande mittlweile fast jeder – doch wie sehen Beautyrituale in anderen Teilen der Welt aus und was können wir daraus lernen?
“Reisen erweitert den Horizont, wie es kein Buch vermag”- so lautet ein Sprichwort. Es ist spannend, wie jedes Land seine eigene Kultur und Traditionen hat, seine typischen Gerichte und Gewürze. Doch jede Kultur hat auch ihre eigenen Beautyrituale, die von Generation zu Generation weiter gegeben werden und die wir uns auch zunutze machen können. Nicht jedes Beautyprodukt wird von Wissenschaftlern in weißen Kitteln erschaffen, manchmal ist es auch das jahrhundertealte, überlieferte Wissen. Das sollten wir uns genauer ansehen!
Indien
Indien ist bekannt für seine starken, orientalischen Gewürze. Vor allem Kurkuma, ein tiefgelbes Pulver, steht täglich auf dem Speiseplan. Die ingwerähnliche Wurzel, aus der es gewonnen wird, hat nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für die Haut viele Vorteile: Kurkuma ist stark entzündungshemmend, antibakteriell und anti-oxidativ. In Indien wird es oft zur Behandlung von Akne und als Anti-Aging-Mittel eingesetzt.
Rezept für eine Kurkumamaske: 2 EL Mandelmilch, 1 gestrichenen EL Kurkumapulver, 1 TL Honig und 1 EL Kichererbsenmehl zu einer sämigen Paste verrühren und auf die gereinigte Haut auftragen. Nach 15-20 Minuten mit lauwarmen Wasser abwaschen. Die Maske hilft gegen Unreinheiten und hinterlässt eine frische, strahlende Haut.
Griechenland
Dass Olivenöl im mediterranen Raum das gängigste Beautytool aus der Natur ist, weiß man mittlerweile. Aber habt ihr schon Mal was von Rosmarinwasser gehört? Diese Beauty-Geheimwaffe mit nur zwei Zutaten stimuliert das Haarwachstum und spart euch den Conditioner. Rosmarin regt den Blutfluss in der Kopfhaut an und ermöglicht somit eine bessere Aufnahme von Nährstoffen. Zudem wirkt es Haarausfall und Schuppen entgegen – was eine einzige Pflanze so alles kann! Zu allen Pluspunkten ist Rosmarinwasser auch noch ganz einfach zuzubereiten: 2 Tassen Wasser zum Kochen bringen, 2 handflächengroße Zweige Rosmarin (oder 2 volle EL getrocknete Rosmarin) ins kochende Wasser geben, 3-4 Minuten kochen lassen. Dann den Herd abschalten und eine Minuten ziehen lassen. Den Rosmarin aus dem Wasser entfernen. Anwendung: Das Rosmarinwasser kann wie eine Spülung verwendet werden, allerdings die Kopfhaut miteinschließen und gut einmassieren. Nach ca. 15 Minuten ausspülen oder bei starken Schuppen bis zur nächsten Wäsche in den Haaren lassen. Achtung bei hellblondem Haar: Rosmarin kann die Haare etwas abdunkeln, also gut auswaschen.
Australien
Wer schonmal auf diesem großartigen Kontinent war, weiß um die Schönheit und Vielfalt der Natur. In Australien wachsen die exotischsten Pflanzen und Bäume, darunter auch der Teebaum. Teatree Oil (zu deutsch Teebaumöl) ist ein ätherisches Öl mit unzähligen Health Benefits und deshalb nicht aus den Beautyritualen der Australier wegzudenken: Es ist antibakteriell, antiviral, antimykotisch (gegen Pilze) und antiinflammatorisch (entzündungshemmend). Es zeigt sogar bei der Behandlung von Akne und Herpes eine positive Wirkung. Diese Wunderwaffe machen sich die Australierinnen zunutze: Gegen Schuppen oder juckende Kopfhaut 3-5 Tropfen ätherisches Teebaumöl in das Shampoo geben und gut einmassieren. Unreine Haut? 1 El reines Jojobaöl mit 2-3 Tropfen Teebaumöl mischen und als Tages- oder Nachtpflege aufs Gesicht auftragen. PS: Jojobaöl verstopft die Poren nicht und verstärkt auch die Mitesser nicht. Bei Treatments mit Teebaumöl am besten die Augen aussparen, da ätherische Öle die Augen reizen können. Last but not least mein Lieblingstipp, den ich vor 15 Jahren in Australien bekommen habe und immer noch befolge: Einen Zahnstocher in Teebaumöl tauchen, kurz antrocknen lassen und wann immer ihr wollt, darauf herumkauen: Stoppt Heißhungerattacken und vermindert durch seine bakterientötende Wirkung Mundgeruch.
Ägypten
Laut den Geschichtsbüchern und Artefakten war Kleopatra von Ägypten die schönste Frau ihrer Zeit. Vor allem ihre samtweiche, makellose Haut machte sogar den rabiaten Julius Cäsar schwach. Das Geheimnis ihrer Schönheit war Eselsmilch. Angeblich soll sie jeden Tag ein Vollbad in Eselsmilch genommen haben. Wem das zu kostspielig und zu zeitintensiv ist, der kann diesen Beautyhack trotzdem zu sich ins Badezimmer holen. Dazu zwei Liter Vollmilch ins Badewasser geben und 20 Minuten lang das Luxustreatment genießen. Ich empfehle euch Milch in Bio-Qualität von freilaufenden Kühen, weil in dieser noch alle Vitamine enthalten sind und die Kühe nicht hormonell behandelt wurden. Das Fett, der Milchzucker und die Vitamine, die in der Milch stecken, pflegen die Haut und bringen ihren PH-Wert wieder ins Gleichgewicht. Auch abgelaufene Milch oder Joghurt ist kein Problem und als Beautyritual bestens geeignet.