Bodyshaming ist vor allem bei Celebrities trauriger Alltag. Wir zeigen euch, wie die Stars und Sternchen mit fiesen Kommentaren im Netz umgehen.
„I am beautiful“ sang Christina Aguilera mal. Das war Mitte der Nuller Jahre als die Menschen noch nicht wussten, was Instagram, Snapchat und TikTok ist – geschweige denn, dass es da hauptsächlich um Äußerlichkeiten geht. Inzwischen leiden nicht nur wir, sondern auch jede Menge Stars unter dem Social Media Druck, der sie vor allem auf zu dick, zu dünn, zu nackig oder zu hässlich reduziert.
“Ich habe sie nicht wiedererkannt”
Schon Bar Rafaelis After-Baby-Body gesehen? Drew Barrymore wiegt jetzt übrigens zehn Kilo weniger – und ist „endlich mit sich im Reinen“. Der Zusammenhang? Egal. Aber Adele, wow, Adele ist wirklich kaum wiederzuerkennen seit ihrer wundersamen Mutation von der Hit-Wuchtbrumme zum Mager-Model. Damit hat sie glatt das Megxit-Drama und seine Auswirkungen auf die britische Krone vom Yellow-Press-Thron gestoßen. „Ehrlich gesagt habe ich sie nicht erkannt, weil sie jetzt dünn wie ein Komma ist“, kommentierte eine polnische TV-Moderatorin ein gemeinsames Fotos, das auf einer privaten Oscar-Party geschossen wurde. Dass Adeles Stimmvolumen nicht unter der Diät, die sie angeblich um 45 Kilo erleichterte, gelitten hat, beweist gottlob ein Video, das sie zeigt, wie sie ihren Megahit „Rolling in the deep“ auf der Hochzeit ihrer Freundin Laura Lee Dockrill zum Besten gibt. Also alles gut – oder?
Zu dick, zu dünn und niemals genug
Leider ist es so: Stars und Sternchen können noch so viel Talent und Können unter Beweis stellen, am Ende geht es auf Promi-Portalen und dank aufdringlicher Paparazzi meist nur darum, wer wie viel wiegt, seine Babypfunde nicht schnell genug loswird oder – umgekehrt – wer wieder mal viel zu dürr ist oder wer lieber Leihmuttis bezahlt, um den Nachwuchs auszutragen. Die nonstop als magersüchtig unter Verdacht stehende Celine Dion kann darüber bestimmt ein Lied singen, Christina Aguilera hat’s vor ein paar Jahren sogar getan. Mit „Beautiful“ hat X-tina seinerzeit allen aus der Seele geträllert, die es leid waren, ständig für ihr Äußeres kritisiert zu werden. „Ich wiege mich niemals”, beteuerte sie damals. „Es geht nur darum, wie man sich in seinen Kleidern fühlt.“ Tja, das ist nun schon über 15 Jahre her und inzwischen ist die stimmgewaltige Diva nicht nur fleißige Instagrammerin – auffällig oft streut sie hier übrigens uralt-Fotos ein, die sie noch mit jugendlich-schlanker Taille und straffem Hinterteil zeigen – sondern gilt auch mittlerweile als Königin des Gewichts-Jojos. „I am beautiful no matter what they say“ gilt also nicht mehr?!
Hassliebe Soziale Medien
Permanentes Promoten der eigenen Person ist anstrengend, wird aber von der hysterischen Fangemeinde streng eingefordert. Wer keinen Spaß am Selbstbespiegeln hat und am liebsten nur schauspielern oder singen möchte, macht sich beinah verdächtig. Das Leben auf dem Präsentierteller wird eben nicht nur mit Lob, sondern auch Häme oder Hass belohnt; und fast immer geht’s um Äußerlichkeiten. Selbst für eitle, mit viel Selbstbewusstsein ausgestattete Stars scheint Social Media Detox oft die letzte Lösung. Die digitale Verschnaufpause wird aber meist nur kurzfristig eingehalten. Millie Bobby Brown, Kanye West, Ed Sheeran, Cardi B. oder Ariana Grande hatten alle irgendwann die Schnauze gestrichen voll von und sagten temporär Adieu zu ihren digitalen Kanälen. „Verabschiede mich hiermit“, hieß es auch Anfang Januar bei Lena Meyer-Landrut, die regelmäßig dafür kritisiert wird, zu dünn und zu freizügig unterwegs zu sein. „Breche auf zu ‘nem kleinen Social Media Detox.“ Nur wenige Wochen später war sie natürlich wieder da, um auf ihre anstehende Konzerttournee aufmerksam zu machen.
Auf den Punkt gebracht hat es mal die Sängerin Alessia Cara: „Wenn es Instagram nicht geben würde, dann würden wir unser Leben vielleicht mal für uns leben und nicht für die anderen”. Dass die Zeiten als Promi diesbezüglich vorbei sind, musste auch Sam Smith schmerzlich feststellen. Schließlich ist Sam von Haus aus eher mollig als mager und trotz unglaublichen Gesangstalents extrem selbstkritisch, wenn’s um das Thema Body Shaming geht. Die vielen Kommentare zu Sam’s Spreckröllchen haben Sam eine zeitlang ordentlich zugesetzt, wie Sam in Interviews erzählt. „Wenn ich in der Vergangenheit ein Foto-Shooting gemacht habe, dann nur mit T-Shirt und trotzdem hungerte ich wochenlang vorher“. Inzwischen ist’s Sam wurscht und man sollte beten, dass es so bleibt.
Body Neutrality statt Body Positivity?
Anders als Billie Eilish, die aus ähnlichen Gründen absolute Body Neutrality favorisiert und ausschließlich im weiten Schlabberlook auftaucht, zeigt sich Sam Smith auf seinem Instagram Account neuerdings ungeschönt, filterlos und vor allem erfrischend uneitel. Oberkörperfrei präsentiert Sam des Öfteren ein stark behaartes, nicht vorhandenes Sixpack und hat als Profilfoto ein superniedliches Kinderbild gewählt, das einen kleinen Sam mit eindeutigem Doppelkinn aber auch süß-verhaltenem Lächeln zeigt. Das neue Jahrzehnt begrüßte Sam Anfang Januar splitterfasernackig und postete sich, im Adamskostüm in Richtung Meeresbrandung. Herrlich! Dazu ein einziges Kommentar: PURA VIDA!
2 Kommentare
Kommentarfunktion ist ausgeschaltet.