Der Oktober steht ganz im Zeichen von Brustkrebs. Beim C&A Reminder Bra Event in Solingen durften wir Dana Holzner, die den Brustkrebs erfolgreich überwunden hat, kennenlernen und interviewen. Uns erzählt sie, was sie durch ihre Krankheit gelernt hat, wie sich ihre Sicht auf Schönheit verändert hat und wie ihre Zukunftspläne aussehen.
Was ist eigentlich das C&A Reminder Bra Projekt?
“Make yourself a priority” – Unser diesem Motto setzt C&A Anfang Oktober 2020 das tolle Projekt “The Reminder Bra” um, welches sich um Brustkrebs-Vorsorge dreht. Dabei geht es darum, dem Thema “regelmäßige Brustabtastung” mehr Aufmerksamkeit zu schenken, indem ein QR-Code europaweit in den C&A Stores oder auch Online zur Verfügung gestellt wird. Dieser kann kostenlos per Handy gescannt werden, wodurch ein automatisierter monatlicher Kalendereintrag im Handy, inklusive Reminder sowie nützlichen und interessanten Facts zum Thema Brustkrebsvorsorge, erstellt wird. Dieser gewährleistet eine regelmäßige Erinnerung an das Abtasten der Brust, um eventuelle Knoten schnellstmöglich erkennen und behandeln lassen zu können. Denn wie Dana Holzner im folgenden Interview erklären wird, ist Früherkennung ist bei Krebserkrankung das A und O.
Selbstverständlich solltest du täglich bei dem Anziehen deines BH’s daran denken, deine Brust abzutasten, durch den Alltagsstress vergisst man dies aber leicht, weshalb C&A dich durch den monatlichen Reminder-Kalendereintrag noch zusätzlich unterstützen möchte.
Übrigens: Zu diesem wichtigen Thema fand am 01.10.2020 im C&A Store in Solingen bei Düsseldorf ein Panel-Talk statt, den die the Curvy Magazine-Chefredakteurin Carola Niemann moderiert hat. Um eine größere Zielgruppe zu erreichen, wurde der Panel-Talk mitgefilmt und im Nachgang auf YouTube hochgeladen.
Klicke hier, um dich jeden Monat von C&A zum abtasten erinnern zu lassen oder scanne den folgenden QR-Code:
Kannst du uns ein bisschen etwas zu deinem Krankheitsverlauf erzählen? Wie und wann hast du vom Brustkrebs erfahren?
Dana: Im Oktober letzten Jahres hat mein Partner den Krebs entdeckt. Zuerst habe ich mir keine Sorgen gemacht, weil ich eigentlich schon immer einen ziemlich gesunden Lebensstil geführt habe und es auch in meiner Familie keine Krebsvorgeschichte gab. Ich bin dann zum Frauenarzt und in die Frauenklinik gegangen, wo auch niemand von etwas bösartigem ausging. Ich machte eine Stanzbiopsie und ein paar Tage später kam ich zur Besprechung. Da kam raus, dass es sich um Brustkrebs handelt. Das war natürlich ein riesiger Schock, vor allem wenn man noch so jung ist.
Man bekommt die Diagnose und von einem auf den anderen Moment ändert sich das Leben radikal.
Wie verlief die Therapie?
Dana: Man bekommt die Diagnose und von einem auf den anderen Moment ändert sich das Leben radikal. Man wird direkt krankgeschrieben, man kann seinen Hobbys nicht mehr nachgehen und innerhalb von Sekunden wird man aus seinem Leben gerissen. Anfangs weiß man auch noch nicht, wie weit fortgeschritten der Brustkrebs schon ist. Die ersten zwei Wochen waren die Schlimmsten, da wird abgeklärt, wo man genau mit dem Krebs steht; zum Glück wurde für mich eine passende Therapie gefunden, um zu genesen.
Wie haben deine Familie und Freunde reagiert?
Dana: Meine Freunde, meine Familie und vor allem mein Partner waren echt toll. Mein Partner hat sofort die starke Rolle übernommen und mir geholfen, wo er konnte. Das hat mir sehr viel Kraft gegeben. Meine Freunde und meine Familie haben mich auch immer ermutigt und das war auch Gold wert. Mitleid dagegen bringt einen überhaupt nicht weiter.
Wie hast du dich selber in der Zeit verändert?
Dana: Ich habe eine 180 Grad Wendung durchlebt. Davor hatte ich einen recht anstrengenden und stressiger Job und noch dazu habe ich immer versucht, es allen recht zu machen. Diese Dinge haben sich jetzt grundlegend verändert. Ich habe mit Yoga angefangen, obwohl ich davor nie der Typ dafür war und mich lieber total ausgepowert habe. Auch mit dem meditieren habe ich angefangen und ich versuche jetzt in allem etwas Positives zu sehen. Ich habe mich wirklich sehr weiterentwickelt. Direkt nach der Chemo-Therapie habe ich sogar eine Yogalehrer-Ausbildung angefangen, weil ich so überzeugt davon war und es an andere weitergeben wollte. Das hat mir sehr gutgetan und ich bin immer noch sehr happy damit.
Ich finde jeden Tag etwas, wofür ich dankbar bin. Das war mir davor gar nicht so bewusst.
Hast du dich durch Krebs selber neu kennengelernt?
Dana: Ja definitiv, ich bin ein anderer Mensch. Ich finde jeden Tag etwas, wofür ich dankbar bin. Das war mir davor gar nicht so bewusst. Ich tue auch nur noch Dinge, die ich von Herzen wirklich machen möchte. Und Kleinigkeiten sind für mich heute einfach das größte. So schlimm der Krebs war, ist es schön wohin ich mich entwickelt habe und was für ein Bewusstsein ich in meinem Alter bereits habe.
Hast du Tipps, um mit dem anfänglichem Tief nach einer Krebsdiagnose umzugehen und sich zu motivieren?
Dana: Am Anfang muss man umdenken und sich selbst zur Priorität machen. Man muss Nein zu Dingen sagen, die man nicht möchte. Mehr machen, was einen glücklich macht. Aber das ist alles sehr individuell. Tue, was dir guttut. Bei mir war es meditieren und Yoga. Ich habe auch begonnen ein Dankbarkeitsjournal zu führen, denn es gibt jeden Tag etwas, wofür man dankbar sein kann. Und man sollte nicht vergessen, im hier und jetzt zu leben!
Ich habe mir selber gesagt: „Du bist mehr als dein Körper oder deine Haare“
Du hast früher selber gemodelt. Wie hat sich durch deine Krankheit dein Schönheitsideal verändert?
Dana: Es hat sich tatsächlich sehr verändert, obwohl Schönheit für mich noch nie mit äußerlicher Schönheit gleichzusetzen war. Für mich bedeutet Schönheit, wenn man zufrieden mit sich ist und das auch ausstrahlt. Mit der Krankheit verliert man seine Haare, sieht krank aus und man verliert seine ganze äußerliche Identität. Das ist für Frauen besonders schwierig. Doch ich habe mir selber gesagt: „Du bist mehr als dein Körper oder deine Haare“. Der Gedanke, dass Schönheit von innen kommt, wurde dadurch noch bestärkt.
Du hast dich bei Miss Germany beworben und bist jetzt sogar in der Baden-Württemberg Top 10. Früher ging es ja bei Miss-Wahlen viel um Äußerlichkeiten. Wieso hast du dich beworben?
Dana: Ich konnte schon immer andere gut motivieren und im Krankenhaus habe ich viele tolle Frauen kennengelernt, die mich dazu ermutigt haben, etwas daraus zu machen. Ich dachte mir also: „Irgendetwas positives muss diese Krankheit haben.“ Da kam mir dann der Gedanke, dass ich anderen zeigen möchte, dass es auch nach einer Krankheit ein sehr positives Leben geben kann. Während meiner Chemotherapie erhielt ich dann den Miss Germany-Newsletter. Darin stand, dass es nicht mehr um Schönheit geht, sondern um Power-Frauen mit einer Geschichte, die anderen Mut machen. Darin sah ich meine Chance, ganz viele Frauen zu erreichen. Jetzt bin ich tatsächlich in der Baden-Württemberg Top 10 und ich hoffe natürlich, dass ich noch weiterkomme.
Was sind deine Ziele für Zukunft?
Dana: Ich möchte in meinem Job wieder voll einsteigen. Und natürlich wäre es toll, die Miss Germany-Wahl zu gewinnen.
Brustkrebs kann so gut wie jede Frau treffen. Also geht zur Vorsorge und tastet euch ab!
Was ist das wichtigste, was du durch deine Krankheit gelernt hast?
Dana: Brustkrebs kann so gut wie jede Frau treffen. Ich bin das beste Beispiel dafür. Also geht zur Vorsorge und tastet euch ab! Außerdem im hier und jetzt zu leben.
Wie wichtig sind Aktionen, wie die von C&A mit dem „Reminder Bra“?
Dana: Sehr wichtig, und deshalb bin ich C&A auch so dankbar, dass sie ihre Reichweite dafür nutzen, denn wie gesagt Früherkennung ist das A und O. Ich würde mir wünschen, dass noch viele große Firmen nachziehen.
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