Bestickte Loafers, Jacken mit floraler Stickerei, Dekokissen!
Wer aufmerksam die aktuellen Fashion- und Interior-Trends verfolgt, dürfte bemerkt haben, dass Sticken wieder total abgesagt ist. Lange Zeit als Oma-mäßig und spießig angesehen, setzen sich plötzlich stressgeplagte Großstädter mit Stickrahmen, -nadel und -twist auf’s Sofa – und sticheln gemütlich vor sich hin. Das Arbeiten mit den Händen hat durchaus meditative Züge und am Ende hat man meist ein echtes kleines Kunstwerk erschaffen.
Auch Timo Rissanen, Assistenzprofessor für Modedesign und Nachhaltigkeit an der Parsons School of Design in New York ist begeisterter Sticker und füllt seinen Instagram Account mit kreativer, zum Teil politischer Text-Stickerei: „Ich mag die Langsamkeit, weil so viel von unserer Welt nicht langsam ist, sie gibt mir Gleichgewicht.“
Wir haben für Euch ein paar tolle Buchtipps zusammengestellt – für Anfänger und Fortgeschrittene:
1.
Für Einsteiger ein echtes Must-have. „Sticken Schritt für Schritt: Über 200 Stiche und Muster für Einsteiger“ von Maggi Gordon und Ellie Vance ist ein wunderbares Standardwerk, um sich mit den wichtigsten Techniken und Grundlagen der Oberflächenstickerei vertraut zu machen. Auch als Nachschlagewerk für verschiedene Stiche inklusive Perlenstickerei ist der Wälzer ideal.
Fazit: Wirklich nur für Anfänger und ggf. zum Nachschlagen gedacht. Wer schon einigermaßen versiert mit Nadel und Garn umgehen kann, und Lust auf größere Herausforderungen hat, der wird sich ein wenig langweilen.
2.
Der Frühling naht! Als Einstimmung empfiehlt sich das Buch „200 gestickte Blumen: Handstickereien und Projekte mit Blumen, Blüten und Blättern” von Kristen Gula. Auch hier gibt es eine Übersicht der wichtigsten Stiche und natürlich jede Menge florale Stickmuster. Die kleinen Projektideen reichen von bestickten Taschen über Bucheinbände bis hin zu Jeansdeko und vielem mehr.
Fazit: Nachdem Zimmerpflanzen gerade wieder unser Wohnzimmer erobern, darf auch die Blümchen-Stickerei wieder zum Zuge kommen. Dass dies auch lässig-kreativ und gar nicht spießig aussehen kann, zeigt Kristen Gula.
3.
Einfach aber wirkungsvoll ist der Klassiker unter den Stickstichen, der Kreuzstich. Ihm ist „Sticken als Entspannung: 40 einfache Kreuzstichmuster“ von Leah Linz gewidmet. Mit ein paar klassisch-schönen Motiven lädt die Autorin zum Relaxen ein und zeigt, wie meditativ das Traditionshandwerk ist. Die 40 präsentierten Motive sind leicht nachzumachen und bieten jede Menge Inspiration.
Fazit: In der Ruhe liegt die Kraft! Dieser eigentlich abgedroschene Spruch erhält hier wieder neuen Sinn, denn beim Sticken zählt ja vor allem der kreative Weg bis zum vorzeigbaren Endergebnis. Super für gestresste Geister, die nach wahrer Muße suchen.
4.
Schon gewusst? Die Japaner mischen beim neuen Sticktrend fleißig mit. Das beweist auch die Handtaschendesignerin Yumiko Higuchi mit ihrem Buch „Einfach sticken mit Applikationen: 30 wandelbare Motive für Baumwolle, Leinen und Filz“. Die Verbindung von cleanen und geschmackvollen Applikationen, die mit dekorativen Stickereien kombiniert werden, macht Spaß und zeigt, was alles möglich ist.
Fazit: Sticken kann durchaus Kunst sein und hohe kreative Ansprüche erfüllen. Die Künstlerin Yumiko Higuchi zeigt, dass man nicht über die Maßen geschickt sein muss, um wirklich wunderschöne Ergebnisse zu erzielen.
5.
Für Puristen mit Sinn für cleanes Design! Das Buch „Textildesign Sticken: Inspirationen aus der Natur“ von Françoise Tellier-Loumagne ist eine echte Entdeckungsreise durch die Welt der Stickerei. Die Natur steht Pate für verschiedenste Sticktechniken, die gern mit Federn oder Muscheln kombiniert werden. Hier kann man echte Textilkunst entdecken und kommt dabei selbst auf viele neue Ideen.
Fazit:
Originell und ungewöhnlich! Das vierte Buch von Textilkünstlerin Françoise Tellier-Loumagne dürfte vor allem Kenner begeistern. Ein künstlerisch wertvolles Werk, das weniger Erklärungen, dafür aber jede Menge Inspirationen enthält.