Alles was ihr zum Thema Rauhnächte wissen solltet von Caterina Pogorzelski
Eigentlich ist die Zeit rund um Weihnachten für die meisten von uns die Zeit der Geselligkeit mit Freunden und Familie. Doch dieses Jahr ist alles anders. In Zeiten der Pandemie sind viele von uns allein während der Festtage. Die Rauhnächte, die ich und viele andere Menschen zelebrieren, beginnen am 24. Dezember und enden am 06. Januar. Wir können dieses Jahr zwar nicht in der äußeren Welt nicht reisen, aber niemand kann uns das Reisen in unser inneres Universum verbieten!
Niemand kann uns das Reisen in unser inneres Universum verbieten
Dazu laden die Rauhnächte geradezu ein. Es ist eine magische, leise und doch auch bewegende Zeit. Die Rauhnächte wurden von unseren Vorfahren dafür genutzt, das alte Jahr abzuschließen und das neue Jahr willkommen zu heißen. Das gleiche Ritual kann auch von uns durchgeführt werden.
Ihr könnt diese Zeit wunderbar nutzen, um euch einige wichtige Fragen zu stellen: mit was möchtet ihr abschließen, was möchtet ihr loslassen, was darf im alten Jahr bleiben und welche Wünsche und Visionen habt ihr für euer neues Jahr?
Mithilfe von vielen Ritualen rund um die Rauhnächte könnt ihr das auf eure eigene Art und Weise feiern. Jeder in seinem Tempo – denn auch wenn es so viele Angebote rund um die diesjährigen Rauhnächte gibt, wäre es schön, wenn es sich nicht anfühlt, wie eine lange To-Do-Liste abzuarbeiten.
Rauhnächte-Die magische Zeit zwischen den Jahren
Bei unseren Vorfahren war dies die Zeit, in der die Arbeit still lag, kein Rad sich drehte und die Menschen aus Angst vor der wilden Jagd, Ruprecht, Wotan und Frau Holle abends zuhause blieben. Diese Figuren waren für unsere Vorfahren Teil von Brauchtum, Mythen und Legenden, die sich die Menschen abends am Feuer erzählten und zur Ruhe kamen.
Auch wenn wir heute weniger an die bösen Geister glauben, wissen wir alle, dass es in unserer hektischen Zeit wichtig ist, auch mal zur Ruhe zu kommen. Dazu laden die Rauhnächte regelrecht ein. Denn Selbstliebe und Selbstfürsorge ist in aller Munde, weshalb das die perfekte Zeit dafür ist, sich ganz ehrlich zu fragen: was darf aus eurem Leben gehen und was möchtet ihr einladen.
Ich finde, es liegt immer ein besonderer Zauber in diesen Tagen und Nächten vom 24. Dezember des alten Jahres bis 6. Januar des neuen Jahres in der Luft.
Sehr lange schon ist die Periode nach der Wintersonnenwende am 21. Dezember und Weihnachten bis zum 6. Januar eine Zeit, die für viele Menschen spannend ist. Und wir kennen noch heute die Formulierung “zwischen den Jahren”.
In alten Zeiten haben sich Menschen am Mondjahr orientiert und das Mondjahr richtete sich nach dem Umlauf des Mondes. Ein Mondjahr, also zwölf ca. 28-tägige Mondzyklen, besteht aus 354 Tagen. Heute orientiert sich der Gregorianische Kalender nach dem Sonnenjahr.
Das Sonnenjahr hat 12 Zyklen, mit jeweils 30 oder 31 Tagen, wenn wir den Februar einmal außen vor lassen. Damit kommt es auf 365 Tage, die Differenz sind dann genau 11 Tage und 12 Nächte. Eine Rauhnacht geht von 0.00 bis 24.00 Uhr. Das bedeutet, dass es eigentlich nicht nur eine Nacht, sondern ein ganzer Tag ist.
Genau diese Zeitspanne sind die Rauhnächte und unsere Vorfahren glaubten, dass in dieser Zeit die Verbindungen zu allem nicht Erklärbaren geöffnet waren.
Jede Region hat eigene Bräuche und auch heute zelebriert jeder seine eigene Rauhnacht. Sehr üblich ist die Sichtweise, dass jede Rauhnacht für einen Monat im kommenden Jahr steht. Also die erste Rauhnacht für den Januar, die zweite für den Februar, die dritte für den März und so weiter.
Jede Rauhnacht-Reise ist so individuell, wie wir selbst
Es gibt so viele Wege, die Rauhnächte zu feiern und ich lade euch dazu ein, euren eigenen Weg zu finden. Die Rauhnachts-Periode ist magisch und seit Generationen voller Mythen und Legenden.
Es gibt sehr viele Rauhnachtsrituale und ihr findet sicher einen oder mehrere passende für euch. Früher gab es zu den Rauhnächten klare Regeln, die allerdings regional sehr unterschiedlich waren. Die Menschen glaubten früher, dass es nach dem Sonnenuntergang gefährlich war, sich draußen aufzuhalten. Deswegen war es besonders wichtig, Zuhause zu sein. Es gab damals viele Rituale, um sich zu schützen.
Zeit für Kreativität, innere Ruhe, Zuversicht und Kraft
Wenn wir in uns lauschen und den Rauhnächten Raum geben, glaubten Menschen früher wie heute, dass es positive Impulse für den jeweiligen Monat im kommenden Jahr geben kann. Wir leben in einer Zeit großer Veränderungen und viele Menschen wissen nicht so genau, wie es weitergehen soll. Die Rauhnächte sind eine wundervolle Gelegenheit, auf die letzten 12 Monate zurückzuschauen und Vorfreude, Kreativität, Zuversicht und Kraft für das kommende Jahr zu tanken.
Viele Menschen, die die Rauhnächte aktiv erleben, spüren ihre eigene Kreativität besonders stark. Andere finden endlich die lang ersehnte innere Ruhe. So individuell wie wir Menschen sind, so wird auch Deine Rauhnacht-Reise zu euch selber sein.
Das Schöne ist, dass die Rauhnächte eher unsere Intuitionen und unsere Gefühle ansprechen. Es ist also eine Zeit, die weniger mit dem Verstand zu begreifen ist. Während der Rauhnächte könnte die Zeit sein, die Ideen zu finden, wie es für euch im neuen Jahr schöner werden kann.
Ich persönlich erlebe die Zeit der Rauhnächte immer als etwas sehr Kraftvolles. Es ist so schön das Jahr bewusst abzuschließen und mit einer Intention ins neue Jahr zu gehen. Viele Menschen nehmen deshalb diese Zeit als ein Geschenk an sich selber wahr .
Hier habe ich für die kommende Zeit ein paar Rituale zusammengeführt:
Sucht euch das für euch Passende heraus. Wenn ihr euch jeden Tag z.B. 15 Minuten Zeit nehmt, in denen ihr in euch hineinhört, kann das alleine eine ganz wunderbare Erfahrung sein.
- Ein Vision-Board oder -buch erstellen
- Zettel verbrennen, auf denen steht, was ihr loslassen möchtet
- Reflektieren
- Aufräumen (vor den Rauhnächten): ausmisten, aufräumen und Geliehenes zurückgeben.
- Orakeln mit Karten
- Meditieren und achtsam sein (Für alle Achtsamkeits-Einsteiger haben wir hier unsere liebsten Meidtations-Apps gesammelt)
- Traumtagebuch führen
- Eine Kerze anzünden und zur Ruhe kommen
- Anstatt mit Räucherwerk könnt ihr auch mit einer Kerze alle Räume reinigen
- 13-Wünsche-Ritual durchführen
- In euch hinein spüren
- Neue, positive Glaubenssätze formulieren und täglich wiederholen
Ihr werdet bestimmt erhellende Momente haben und über euer letztes Jahr spannende Erkenntnisse gewinnen. Das Bewusstsein, dass man sich diese Zeit geschenkt hat, erleben viele als tolles Gefühl.
Ich wünsche euch eine tolle Rauhnacht-Zeit und von Herzen ein schönes, erfülltes Jahr.
Eure Caterina
Übrigens: Jeden Tag findet ihr auf meinem Podcast „Megabambi“ am frühen Morgen eine neue Podcast-Folge, in der ich euch ein paar Impulse, typische Rituale und Ideen für jeden Rauhnachts-Tag vorschlage.
Und in meinem Gratis Rauhnachts-E-Buch findet ihr zu jeder Rauhnacht eine Journalseite zum Ausfüllen.