Dieser Fotograf fordert die Wahrnehmung von Schönheit heraus.
Body Positivity ist uns allen schon lange kein Fremdwort mehr. Die Bewegung, die als Hashtag startete, setzt sich für einen vielfältigeren Schönheitsbegriff ein. Kurvigere Menschen, vor allem Frauen, kämpfen um Anerkennung, denn schon viel zu lange werden sie nur aufgrund ihres Körpergewichts ausgeschlossen und mit Vorurteilen konfrontiert.
Doch Body Positivity ist so viel mehr als das. Body Positivity ist nicht nur für kurvige Frauen, sondern für alle! Für alle, die einen vermeintlichen Makel haben, für alle, die unser aktuelles Schönheitsideal ausschließt und für alle, die darum kämpfen mussten, sich selbst zu lieben.
Und genau dafür macht sich der Fotograf, Peter DeVito stark. Er zeigt in seinen Portraits Menschen mit genau diesen angeblichen Makeln. Menschen mit einem großen Muttermal mitten im Gesicht, Menschen mit starker Akne, Menschen mit der Hauterkrankung Vitiligo und so viele mehr. Diese Merkmale, die unsere Gesellschaft als Fehler betrachtet, werden ganz ungeschönt dargestellt: Kein Make-up und kein Photoshop. Denn Peter DeVito setzt sich – genau wie die Body Positive Bewegung – für ein vielfältiges Schönheitsideal ein.
Seine Fotografien sprechen Bände. Sie zeigen uns, dass es okay ist, so zu sein, wie man ist, dass man sich nicht verstecken muss und dass niemand perfekt ist. Damit stellt er unser aktuelles Schönheitsideal in frage und fordert unsere Gesellschaft heraus, Schönheit auch dort zu entdecken, wo sie vorher nie gesehen wurde. Seine Arbeit ist politisch, sie setzt sich für Frauen und deren Rechte ein und fordert die Rolle der Frau in unserer Gesellschaft heraus. Die ethnische Herkunft, die Sexualität und die Religion spielt dabei keine Rolle. Wir sind alle gleich. Und in jedem Menschen steckt Schönheit.
Mehr als ein Trend
In seiner Strecke “More than a trend” fotografiert er Gesichter mit aufgeklebten Buchstaben, die einen Hashtag bilden: #plussize, #bodyhairrocks oder #bodypositive. Doch die Bilder werden begleitet von einem Video, in dem das Model den Hashtag aus ihrem Gesicht entfernt und nur den Begriff zurücklässt.
Wie der Titel schon sagt, ist Body Positivity mehr als nur ein Trend, mehr als nur ein Hashtag. Denn Trends ebben nach einer Weile wieder ab, um die Gesellschafft wieder so zu hinterlassen, wie sie vorher war – ohne Veränderung. Doch Body Positivity ist viel größer als ein Trend, denn die Bewegung betrifft uns alle. Diversity wird aus kapitalistischer Sicht ausgenutzt, viele Labels springen auf den Zug mit auf, da sie merken, dass es damit Geld zu machen gibt. Doch so wird die Bewegung nur scheinbar vorangetrieben. Peter DeVito möchte sicherstellen, dass Body Positivity kein Trend bleibt, sondern zu einer wahren Bewegung wird, die echte, unumkehrbare Veränderung mit sich bringt.
Seine Arbeit erinnert uns daran, dass jeder Mensch mit all seinen Makeln, mit seinen Pickeln, seinem Übergewicht, seiner Hautkrankheit und seinen Sommersprossen perfekt ist. Und vor allem daran, dass man seinen Selbstwert nicht aus seinem Aussehen, sondern aus sich selbst, seinem Inneren ziehen sollte.