Wo aus Diversität Freundschaft entsteht – Big Fish & Begonia
Fantasie ist grenzenlos – und lässt sich manchmal auch in die Realität übertragen. Das ist die Botschaft, die das Regio-Duo Liang Xuan und Zhang Chun mit dem chinesischen Animationswunder „Big Fish & Begonia“ auf eine so einzigartige Weise transportieren, wie es nur selten ein Film schafft.
Nur am 3. Februar läuft der Streifen in den deutschen Kinos, bei dem es sich definitiv lohnt sich ganz vorbehaltlos auf ihn einzulassen. Zu kindlich, zu gezeichnet, zu Manga – Urteile, die diesem bildprächtigen Film nicht gerecht würden. Denn er entführt besonders Erwachsene in eine Welt, die wir eigentlich nur zu gut mit unserem Alltag vergleichen können. Die Augen offen zu halten für das, was vor uns liegt. Grenzen durch grenzenloses Denken zu überwinden und Loyalität zuzulassen auch für jemanden, der so anders und unnahbar erscheint.
Handlung
Unter dem Meeresgrund existiert eine Parallelwelt, in der mystische Wesen die Naturgesetze kontrollieren. Darunter befindet sich auch die 17 Jahre alte Chun. Wie es in der Unterwasserwelt Usus ist, soll sie zu ihrer Volljährigkeit eine Woche in der Gestalt eines roten Delfins die Welt der Menschen erkunden. So soll sie die Natur und das Reich sehen, für das sie schon bald selbst Verantwortung tragen wird. Doch gerade, als die Woche vorbei ist und sie sich auf den Rückweg macht, verfängt sie sich in einem Fischernetz. Der Menschenjunge Kun eilt dem todgeweihten Delfin zur Hilfe, befreit ihn und verliert dabei in dieser stürmischen Nacht sein eigenes Leben. Zurück zu Hause gibt sich Chun selbst die Schuld. Doch es scheint noch einen Ausweg zu geben, denn die Seelen aller verstorbenen Menschen landen in der Welt unter dem Wasser. Chun will den Seelensammler überzeugen, dass Kun wiedergeboren werden sollte. Aber dafür ist nicht nur ein großes persönliches Opfer nötig, sie bringt mit der Bitte auch ihre ganze eigene Welt in Gefahr…
Bereits seit 2004 arbeiten die beiden Regisseure an Fragmenten des Films. Ursprünglich waren sie für die Teilnahme an einem Wettbewerb gedacht . Schnell entwickelte sich daraus ein einzigartiger Handlungsstrang und eine bildgewaltige Geschichte, die viele Zuschauer fasziniert. Die Umsetzung scheiterte aber lange durch mangelnde Gelder. Als einer der ersten Filme weltweit entsteht dieses Epos schließlich durch eine Art Crowdfunding. Über die chinesische Plattform Weibo, generierten die Macher ein Budget von insgesamt rund 5 Millionen Dollar für „Big Fish & Begonia“. Knapp 90 Millionen spielt der Animé-Film bereits in China ein und weckt damit hohe Erwartungen an ein Kinovergnügen der außergewöhnlichen Art. Unbedingt anschauen!