Heute ist Tag der Menstruationshygiene. Im vergangenen Jahr launchte OrganiCup anlässlich dieses Tages bereits ein Projekt für mehr Aufklärung, das noch immer aktueller denn je ist.
Menstruation ist ein Thema, was etwa die Hälfte der Menschheit betrifft. Doch weltweit bestimmt die Monatsblutung das Leben von Frauen auf ganz unterschiedliche Weisen. Selbst hier in Deutschland ist die Periode immer noch mit einer gewissen Scham verbunden. Tampons werden still und heimlich wie beim Drogendeal übergeben, damit ja niemand etwas mitbekommt. Doch andere Länder sind viel härter betroffen von der Scham, von Aberglaube und von veralteten Traditionen. Dies führt nicht nur zur Abgrenzung von Frauen aus dem alltäglichen Leben, sondern kann schlimmstenfalls sogar mit dem Tod enden. Anlässlich dem Tag der Menstruationshygiene, der jährlich am 28. Mai gefeiert wird, hat das nachhaltig orientierte Unternehmen OrganiCup zusammen mit dem Fotografen Nikolaj Møller bereits im vergangenen Jahr das Projekt “Taboo: Global Periods” gestartet, um ein größeres Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu schaffen.
Periodenprodukte kaufen ist keine Selbstverständlichkeit
Auf ihrer Website erzählen sie die unterschiedlichsten Geschichten. Von Oskelly etwa, der 17-jährigen Venezolanerin. Venezuela erfährt gerade eine schlimme Zeit der Krise. Die Inflation ist so hoch, dass man für 1,000,000 Bolivars gerade mal eine Tasse Kaffee bekommt. Damenhygieneartikel sind nicht nur extrem teuer, sondern fast unmöglich zu bekommen. Minderwertige Binden und Stoffreste, die benutzt werden, um die Blutung zu stillen, enthalten oft gefährliche Chemikalien oder sind verunreinigt, wodurch es zu Infektionen oder gynäkologischen Problemen kommen kann. Warum Oskelly blutet, weiß sie nicht – es hat ihr noch nie jemand erklärt.

Menstruierende Frauen werden aus dem Haus verbannt
Auch die 23-jährige Bhagirathi hat unter ihrer Menstruation zu leiden. Sie stammt aus Nepal, wo es noch heute Tradition ist, menstruierende Frauen aus dem Haus zu verbannen. Chhaupadie nennt man diese Praxis. Frauen im westlichen Nepal sind gezwungen, ihre Periode in einer kleinen Hütte zu verbringen, sie dürfen während dieser Zeit nicht am alltäglichen Leben teilhaben, weder dasselbe Essen noch Trinken berühren wie ihre Familie und auch nicht das Wasser aus dem Brunnen verwenden, um sich zu waschen. Die Frauen sind zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Nicht nur können sie sich wegen der mangelnden Hygiene und an unsauberem Wasser infizieren, sie müssen auch giftige Schlangen und sexuelle Gewalt fürchten, denn die Frauen sind in den Hütten ungeschützt und auf sich alleine gestellt. Obwohl Chhaupadi seit 2005 von der Regierung verboten wurde, glauben viele Menschen noch heute, dass es Unglück über die Familie bringen wird, sich nicht an die Tradition zu halten. Sich den Regeln zu widersetzen, könnte die Götter in Aufruhr bringen, was die Ernte, die Gesundheit der Nutztiere und das Wohlergehen der Familie in Gefahr bringen würde.

Unter https://tabooglobalperiods.com/ könnt ihr weitere Geschichten lesen und mehr darüber herausfinden, inwiefern Menstruation das Leben von Frauen weltweit bestimmt.