Mit welchen Bräuchen und Traditionen feiert man das Weihnachtsfest eigentlich in anderen Ländern? Wir haben für euch die komischsten Weihnachtsbräuche aus der ganzen Welt gesammelt.
Alle Türchen des Adventskalenders sind schon geöffnet und du triffst dich mit der Family zum Kartoffelsalat oder Gänsebraten essen an Heiligabend. Doch mit welchen Bräuchen und Traditionen feiert man das Fest eigentlich in anderen Ländern? Wir klären auf und sind dabei auf teilweise ganz schön komische Weihnachtsbräuche gestoßen.
1. Japan-KFC statt Omas Braten
Im Land der aufgehenden Sonne gibt es wohl für uns Deutsche so einige komisch wirkende Traditionen, so auch dieser Weihnachtsbrauch. Wo wir eher an den Weihnachtsmann oder das Christkind denken, denken Japaner wohl als erstes an Colonel Sanders. Warum das? 1974 startete KFC die Werbekampagne „Kentucky for Christmas“, die so gut funktionierte, dass sich dadurch eine ganz neue Tradition entwickelte. Und so findet man mittlerweile vor fast allen KFCs in belebten Regionen des Landes lange Schlangen vor und an Weihnachten, und das obwohl Weihnachten nicht mal ein offizieller Feiertag in Japan ist. Wenn du also mal Weihnachten in Japan feiern willst, bestell deinen KFC Bucket schon im November vor!
2. Ukraine-Ekel im Weihnachtsbaum
Hinter den Dekorationen des Weihnachtsbaums in der Ukraine steckt eine ganz besondere und herzerwärmende Geschichte: Vor das Haus einer armen Witwe fiel ein Tannenzapfen, der Wurzeln schlug und so zu einer Tanne heranwuchs, die die Kinder der Witwe vor Weihnachten fällten und mit nach Hause brachten. Jedoch fehlte ihnen das Geld die Tanne zu schmücken. An Weihnachten, das wegen des Kalenders der Russisch-Orthodoxen Kirche am 7. Januar gefeiert wird, war der Baum aber mit Spinnweben vollgesponnen, die im aufgehenden Sonnenlicht gold strahlten. Laut der Legende lebte die Witwe mit ihren Kindern nicht mehr in Armut. Daher hängen Ukrainer sich bis heute fake Spinnen und deren Netzte in den Tannenbaum.
3. Guatemala-Der Teufel steckt im Müll
In Guatemala wird jedes Jahr am 7. Dezember um 18:00 Uhr der Teufel verbrannt. Piñatas, die so aussehen wie der Teufel, werden mit Feuerwerkskörpern behängt und angezündet, Lagerfeuer werden entzündet um die bösen Geister aus der Stadt zu verjagen. Ursprünglich stammt diese Tradition aus der Kolonialzeit, da viele Menschen glaubten, dass sich der Teufel in dem Müll versteckt hielt verbrannten sie ihn. Allerdings ist diese Tradition mittlerweile starker Kritik von Umweltschützern ausgesetzt, da der Müll heute meist aus Plastik und Gummi besteht. Allein in Guatemala-Stadt brennen in einer Stunde rund 500.000 Feuer. So werden in einer Stunde genauso viele toxische Dämpfe freigelassen, wie 1,5 Millionen Autos zur selben Zeit produzieren würden. Jedoch werden alle Versuche die die Regierung unternimmt um das Fest einzuschränken ignoriert, und so wird es diese Tradition wohl noch länger geben.
4. Südkorea-Singles hassen diesen Tag
Liebe und Romantik wird in Südkorea sehr groß geschrieben, denn zusätzlich zu den andern 12 Tagen, die immer am 14. eines Monats zwischen Paaren gefeiert werden und wie weitere Valentinstage sind, verbringen Südkoreaner den Tag meistens mit dem Partner. Mit der Familie feiert man dann an Silvester. Allerdings ist Südkorea das einzige ostasiatische Land, das den 25. Dezember als Nationalfeiertag ansieht. Zudem hat Südkorea auch eine eigene Version des Weihnachtsmanns Santa harabeoji oder Großvater Santa, trägt einen traditionellen koreanischen Hut den Gat und oft auch Blau. Such dir also ein hottes Date, um die Romantik rund um die kalten koreanischen Weihnachtstage richtig genießen zu können.
5. Spanien-Millionengewinn im Advent
Gebannt sitzen sie vor den Fernsehern, egal ob auf der Arbeit, im Café oder zuhaue. Millionen Spanier verfolgen die „Loteria de Navidad“ und alle hoffen auf den dicken „El Gordo“, 4 Millionen Euro. 80% aller Spanier nehmen an dieser vorweihnachtlichen Lotterie teil, die als älteste der Welt gilt und immer am 22. Dezember in Madrid ausgelost wird. Oft nehmen ganze Familien oder Dörfer zusammen teil und können so sehr schnell sehr reich werden. Sogar Deutsche Gewinner gab es schon, wenn du also im Advent in Spanien bist, versuch doch mal dein Glück. Der größte Gewinner ist allerdings der Staat, denn 30% der Erlöse sowie Steuern ab einem Gewinn von 2500 Euro gehen an ihn.
6. Mexico-Die Nacht des Rettich
Nein, das ist nich der Titel eines schlechten Horrorfilms aus den 80ern. In der Nacht des 23. Dezembers findet in Oxaca de Juárez ein Rettich schnitz Festival statt. Die lila Rettiche werden extra von der Regierung auf Feldern in der Nähe der Stadt angebaut und, vollgepumpt mit Dünger und daher bis zu 80 Zentimeter lang, vier Tage vor dem Wettbewerb geerntet. Bis zum Mittag des 24. Dezembers müssen sie fertig geschnitzt sein. Im Wettbewerb gibt es für die Teilnehmer zwei Kategorien, eine bei der geschnitzt werden darf was der Teilnehmer will und eine andere bei der traditionelle Bilder wie auch die Kultur der Stadt dargestellt werden soll, Hauptpreis: 30.000 Pesos (knapp 1300 Euro). Aber du musst dich beeilen, wenn du die Arbeit der Schnitzer sehen willst, denn wenige Stunden nach der Bewertung verfaulen die Rettiche schon.
7. Island-Fluffiges Weihnachtsmonster
In Island schleicht in der Weihnachtszeit eine riesige Katze durch den Schnee, die jeden, der keine Winterfeste Kleidung trägt, auffrisst. Hinter dieser Legende der Yule Katze steckt natürlich auch ein Sinn, vor Weihnachten schenkt man sich in Island in der Familie neue Winterkleidung, diese bekommen aber nur brave Kinder, sodass die Kinder die keine neue Winterkleidung bekommen haben Gefahr laufen von der Katze gefressen zu werden. Die wohl brutalste Fashion Polizei der Welt.
8. Südafrika-Eine madige Angelegenheit
Wenn du schon den Rosenkohl von Oma immer liegen lässt, ist dieses Weihnachtsessen wohl nichts für dich, denn in Südafrika freuen sich die Kinder jedes Jahr auf die gebratenen Raupen der kleinen Nachtpfauenaugen, einer Mottenart. Angeblich sollen sie sehr nussig schmecken und sind äußerst proteinreich. Vielleicht das nächste Superfood?
9. Spanien-Das Kack-Holz
Schon wieder Spanien, diesmal jedoch nur eine Region in dem Land, Katalonien. Der Cagner ist eine Figur die es in der katalanischen Krippe bei Jesus zu bestaunen gibt, neben den heiligen drei Königen taucht dort auch ein Bauer auf, der naja…sein großes Geschäft auf dem Krippenboden verrichtet. Seit dem Barrock gibt es diese Tradition und war es damals ein armer Bauer, so werden Heute vor allem Stars wie auch Autoritätspersonen dargestellt. Aus dieser Tradition entwickelte sich auch eine Tradition für Kinder, in katalanischen Familien gibt es ein Holz, mit einem aufgemalten Gesicht und zwei Beinen. Dieses Holz wird dann von den Kindern gefüttert und Warm gehalten und am 24. Dezember von ihnen mit Stöcken geschlagen, damit es die Süßigkeiten ausscheidet. Die richtigen Geschenke gibt es dann am 6. Januar. Immerhin stinken die Süßigkeiten nicht…
10. Venezuela-Auf Rollen zur Morgenmesse
In Venezuela fährt man nicht mit dem Auto oder geht zu Fuß zu den vom 16. bis 24 Dezember morgendlich stattfindenden Weihnachtsmessen, man fährt mit Rollerskates. Vorallem in Caracas, der Hauptstadt des Südamerikanischen Landes ist diese Alternative zum Schlittenfahren so populär geworden dass viele Straßen von der Regierung bis 8 Uhr morgens gesperrt sind, sodass die Familien sicher zur Kirche fahren können. So gehören Rollschuhe zu standart-Ausrüstung während der Weihnachtszeit in Caracas.
Extra: Deutschland-Die Weihnachtsgurke
Eine alte deutsche Tradition ist die Weihnachtsgurke, eine Gläserne Gewürzgurke die deutsche Familien schon seit dem 16. Jahrhundert an den Weihnachtsbaum hängen, sodass die Kinder nach der Gurke am Morgen des 25. nach der Gurke suchen können. Das Kind, das die Gurke findet bekommt ein extra Geschenk von den Eltern. Was, du hast noch nie von dieser alten deutschen Tradition gehört? Wir auch nicht, denn diese Legende wird vor allem in den USA als Werbemittel benutzt um mehr Weihnachtsgurken Schmuck für die Tannenbäume zu verkaufen. Daher gibt es die Weihnachtsgurke vorallem dort, und viele Amerikaner denken tatsächlich dass sie eine deutsche Tradition ist.
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