Kunst ohne Tabus, dafür mit ganz viel Liebe für den weiblichen Körper. Das ist die Arbeit von Talaya Schmid, die wir aktuell in der Galerie König Büro bestaunen dürfen.
Vagina, Klitoris, Schamlippen – eins haben wir früh gelernt: über die Vulva spricht man lieber nicht. Und sie frei zur Schau stellen geht schon gar nicht. Aber das war einmal! Denn die Schweizer Künstlerin und Feministin Talaya Schmid kämpft mit ihrer Ausstellung “Radical Soft” für einen offenen Zugang zum eigenen Körper und Sex. Und das mit den schönsten Mitteln überhaupt: Bunten Farben und weichem Tuft.
Hier findet man alles, was die Geschichte der Weiblichkeit & der Körper der Frau so zu bieten haben
Talayas flauschig-üppige Vulvateppiche und Soft Sculptures sind nicht nur faszinierend schön, sondern auch tiefgründig. Iher Werke greifen von uralten, weiblichen Kraftfiguren bis hin zur Schönheit der Brüste alles auf, was die Geschichte der Weiblichkeit und der Körper der Frau nur so zu bieten haben. So zeigt beispielsweise das Tufting “Wet Dreams” mit seinem feuchten, runden Pool und dem Wasser einen Ort des Wohlbehagens und des Aufgehobenseins, der schier zum überzuschwappen, einzutauchen und zerfliessen einlädt. Das Werk plädiert für eine Gesellschaft ohne Kategorisierungen und ist eine Liebeserklärung an die Liebe und totale Verschmelzung zweier Menschen.
Starker, weicher Feminismus
Sünde, Schuld und Scham- Normen und Gefühle wie diese in Verbindung mit der weiblichen Sexualität möchte Talaya eindringlich und fast schon radikal in Frage stellen. Gleichzeitig geht es ihr um eine gefühlvolle, warmherzige Begegnung miteinander und um Sensibilität für das Anderssein unseres Gegenübers. Die Materialien ihrer Arbeiten, hauptsächlich Wolle, Latex und Kunstleder, sind daher auch nicht ohne Hintergedanken gewählt. Sie sind “Radical Soft”
Ihr Kunstwerke für mehr Freiheit und Sichtbarkeit des weiblichen Körpers stellt Talaya Schmid in Kooperation mit dem König Büro aus, das sich als Galerie zeitgenössischer Kunst in Zürich besonders mit feministischen Positionen auseinandersetzt. Zusammen haben sie eine fesselnde Ausstellung entworfen, bei der sich die Kunstwerke gegen traditionelle Darstellungen wehren und stattdessen Ecken auskleiden, schweben, über Türrahmen hinweg wandern oder in den Raum hinein greifen.
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