Wir stellen euch Bücher vor, die perfekt zu einem gemütlichen, verregneten Herbsttag passen.
Mit dem Beginn der kalten und verregneten Jahreszeit entdecken wir das Lesen wieder neu. An manchen Tagen gibt es nichts Besseres, als mit einer heißen Tasse Tee, einer Kuscheldecke und einem Buch auf der Couch zu entspannen. Zeit für Herbst Bücher! Es ist die perfekte Jahreszeit, um ein gutes Buch zu lesen – wie schön ist das Gefühl, ein nach frisch gedrucktem Papier riechendes Werk in den Händen zu halten, in das jemand viel Arbeit und Gefühle investiert hat.
Um dir das beste Leseerlebnis zu garantieren, stellen wir euch drei Herbst Bücher vor, die unsere Editors berührt und beschäftigt haben.
“Steine schmeißen” – Sophia Fritz
Darum geht es: Wien, heute: In der Silvesternacht wollen Anna und ihre Freund:innen das alte Jahr rituell verabschieden. Dazu sollen sie ihre Tiefpunkte auf therapeutische Steine schreiben und später in die Donau werfen. Doch weil sich mit Drogen und Feuerwerk doch nicht alles betäuben lässt, brechen nach und nach Lügen, Misstrauen und Gewalt hervor. Dann reißt ein ungebetener Gast alles mit, woran sich Anna und ihre Freund*innen festgehalten haben.
Unsere Meinung: Was Sophia Fritz’ Schreibstil besonders ausmacht, ist ihr Einfühlungsvermögen. Die Gefühle der Figuren werden durch durchdachte Dialoge und besondere Wortbilder greifbar, die man so noch nirgendwo gelesen hat. Sophia Fritz schafft es, die Fragen unserer Generation – wer bin ich, wer sind die anderen – einzufangen. Der Roman “Steine schmeißen” ist wie ein Sog, weil er schonungslos ehrlich ist und gleichzeitig sanft nachfragt, ohne unbedingt auf Antworten zu bestehen. Wer sich verstanden fühlen will, ist mit diesem Roman gut aufgehoben.
“Dunkelkalt” – Olaide Frank
Darum geht es: Auf der Suche nach dem Erträglichen schreibt die Autorin in ihrem Gedichtband über Identität, Verletzlichkeit und Verlust. Dabei nimmt sie uns trotz anklingenden Endzeitgefühlen mit auf eine Reise voller Sehnsucht, Liebe und Zuversicht.
Unsere Meinung: Es gibt so viele tolle Romane, aber warum nicht einmal etwas Neues ausprobieren und in Gedichten versinken? Olaide Frank versteht es, schwere Themen mit zarten Worten auszudrücken. Mit den Themen, die sie anspricht – Identität und der Umgang mit Gefühlen – sollte sich jede*r einmal beschäftigt haben. Das sanfte Ringen mit der Sprache, mit den Fragen des Lebens wird von Franks Gedichte sanft nachempfunden. Die Autorin veröffentlicht ihre Gedichte auch auf Instagram.
“Die stummen Wächter von Lockwood Manor” – Jane Healey
Darum geht es: 1939. Hetty Cartwright bringt eine Sammlung des Londoner Natural History Museums vordem heraufziehenden Krieg in Sicherheit – ins verfallene Herrenhaus Lockwood Manor. Doch das Haus wirkt auf Hetty wie verflucht: Ihre geliebten Exponate, der ausgestopfte Panther, die Kolibris und der Eisbär, verschwinden, werden zerstört und scheinen nachts umherzuwandern. Zusammen mit der Tochter des tyrannischen Hausherrn, Lucy Lockwood, versucht Hetty, die nächtlichen Geschehnisse zu ergründen, und bringt ein tragisches Geheimnis ans Licht. Eine fesselnde und betörende Geschichte über eine große Liebe und den Wahnsinn einer Familie, ihre lang vergrabenen Geheimnisse und versteckten Sehnsüchte.
Unsere Meinung: Die Inhaltszusammenfassung kommt uns bekannt vor – ähnliche Bücher gibt es wie Sand am Meer. Doch hinter diesem Roman versteckt sich mehr Tiefgang, als man vielleicht erwartet. Die Charaktere sind emotional nachvollziehbar und mehrdimensional gezeichnet. Der Roman beschäftigt sich mit der Frage, wie man damit umgeht, anders zu sein – in Bezug auf die eigenen Gefühle, das eigene Geschlecht und wie man sicht damit in seiner Umwelt positioniert. Geister sind hier nicht nur wörtlich zu verstehen, sondern auch als Schatten der Frage nach der eigenen Idenität. Der Roman vertritt eine feministische Position, die man so in diesem Genre leider nicht oft sieht.
Ihr habt Lust bekommen, euch auf der Couch einzukuscheln und zu lesen? Hier findet ihr unsere Herbst Bücher:
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