Stella Kizildag ist das erste Plus Size Model bei Switzerland’s Topmodel und auch Teil unserer neuen Winter-Ausgabe. Wir stellen euch die sympathische Powerfrau bei Wome We Love vor.
#letschangethemodelindustry
Die Schweizerin Stella Kizildag setzt sich für Body Positivity ein und möchte dazu beitragen, dass die Modeindustrie diverser wird. Wir verfolgen gespannt ihren Weg als erste curvy Kandidatin bei Switzerland’s Topmodel und freuen uns, dass sie Teil unserer aktuellen Winter-Ausgabe ist. Wo diese erhältlich ist, erfährst du hier.
The Curvy Magazine: Was hat dich dazu inspiriert, bei Switzerland‘s Topmodel mitzumachen?
Stella Kizildag: “Bereits in der USA und Deutschland sind Curvy- und Plus Size Models ein fester Bestandteil der Modewelt. In der Schweiz ist das aber noch immer nicht angekommen. Das will ich ändern und habe dieses Jahr den Schritt gewagt, mich für ein TV-Format zu bewerben, um meine Botschaft vermitteln zu können und Firmen zu ermutigen, “kurvig zu gehen”. #letschangethemodelindustry
Ich finde, dass Curvy- und Plus Size Models ein enormes Selbstbewusstsein ausstrahlen, was sie umso schöner und stärker macht. Das sind richtige Powerfrauen, die alles meistern können, und somit auch ein Vorbild für viele Mädchen und Frauen darstellen.”
Du bist das erste curvy Model bei diesem Format – wie fühlt sich das für dich an?
“Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich das erste Curvy Model bei Switzerland’s Next Topmodel sein darf. Dennoch habe ich dadurch auch einen enormen Druck, da ich eine Veränderung in der Modewelt herbeiführen möchte und das im Moment noch ganz alleine in der Schweiz…
In der Sendung, welche dieses Jahr auf Diversität setzt, wird kein Unterschied gemacht, ob die Kandidaten petite, curvy oder skinny sind. Es wird viel Wert auf die Persönlichkeit gesetzt, was ich persönlich einen grossen Schritt in die richtige Richtung finde. Zudem habe ich mich unter den Kandidaten die ganze Sendung hindurch sehr wohl und auch wunderschön gefühlt – wir bestärken uns alle gegenseitig.”
“Mode sollte FÜR Menschen gemacht werden und nicht umgekehrt”
Welche Rolle spielt Mode in deinem Leben?
“Schon seit der Kindheit hatte meine Mutter immer Probleme, passende Kleidung für mich zu finden, das hat sich bis heute auch nicht geändert! Es ist so schade, dass ich nicht die aktuellen Trends ausprobieren kann, um meinen eigenen und unverkennbaren Stil zu finden. Zudem bin ich nicht der Meinung, dass wir Menschen unsere Körper an die Mode anpassen müssen – Mode sollte FÜR Menschen gemacht werden und nicht umgekehrt. Wie meine Mutter mir schon immer gesagt hat: ‘Du musst nicht abnehmen, du bist gesund und das ist das Wichtigste! Wir gehen morgen früh los und kaufen dir neue Kleider, um dich schön zu ‘verpacken’, wie ein Geschenk. Dann fühlst du dich wieder wohler.’ Nur schon eine kleine Veränderung, wie grössere Unterwäsche, wirkt wahre Wunder und mittlerweile will ich meine ‘Grammy Pants’ nicht mehr wegdenken.”
Was denkst du, wie sich die Mode Industrie ändern müsste?
“Wir Menschen sind alle so individuell, wieso auch nicht die Mode? Durch Mode können wir uns ausdrücken, aber nicht, wenn alles für Grösse 34 designt wird und für Plus Size einfach vergrössert wird – Tischdecken wollen wir nicht tragen. Es braucht neue Schnitte und Variationen, um all unseren spannenden Kurven zu schmeicheln und hervorzuheben. Dies sollte uns allen auch gut zugänglich gemacht werden. Danach brauchen wir alle Powerfrauen auf den Laufstegen und in der Werbung, die uns zeigen, dass wir uns ruhig trauen dürfen.”
Selbstliebe ausstrahlen
Was würdest du den jungen Frauen da draußen gerne sagen, die an ihrer Schönheit zweifeln und sich mit der Selbstliebe schwertun?
“Vergesst nie, dass euer Körper in jeder Sekunde eures Lebens so viel leistet: Zellerneuerung, Sauerstoffzufuhr, Herzschläge, Gedanken, Gefühle etc. Also reduziert euren Körper nicht nur auf eine schöne Hülle, sondern schätzt ihn für das, was er täglich leistet.
Hierfür reichen schon kleine Schritte aus. Zum Beispiel ist der Sonntag für mich Me-Time: Ich mache mir selbst ein schönes Frühstück, lasse mir ein Bad ein, mache eine Gesichtsmaske, Körperpeeling und Mani-/Pediküre. Ich pflege meine Seele und meinen Körper sowie tanke ich dadurch Energie für die kommende Arbeitswoche. Ich fühle mich direkt wohl und erholt, was ich dann auch ausstrahle.”
“Es ist ein langer Weg, aber akzeptiert euch so wie ihr seid. Denn ich hatte die Erfahrung auch schon gemacht und konnte 25 kg abnehmen. Ich war dann für meine Verhältnisse dünn, aber glücklicher war ich keineswegs. Ich merkte, dass es daran lag, dass ich mehr im Leben wollte, um mich selbst zu verwirklichen. Ich habe Ausbildungen angefangen und einen neuen Job in meiner Traumbranche Kino gefunden. Diese Meilensteine haben mir mehr Selbstbewusstsein gegeben. Denn eurer Familie, euren Freunden und Haustieren ist es egal, wie schwer ihr seid. Sie wollen euch nur glücklich sehen und sind froh, euch im Leben zu haben.”
Wir drücken dir alle Daumen, liebe Stella!
Wenn ihr Stellas Reise bei Switzerland’s Topmodel mitverfolgen wollt, findet ihr hier ihren Instagram-Kanal.