Die Tage, an denen Curvys auf den Tanzflächen dieser Welt nicht zu finden waren, sind definitiv vorbei! Also werde auch du jetzt zu deiner ganz eigenen Dancing Queen.
Zugegeben, wir sind lange noch nicht da, wo wir sein wollen, wenn es um die Repräsentanz von Plus-Size Frauen geht. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Durchschnittsgröße bei Frauen in Deutschland eine 42/44 und nicht etwa die 36 ist, wie es uns sehr gerne mal vorgegaukelt wird. Im Gegensatz zu so mancher medialer Darstellung sind also Curvys aller Größen keinesfalls Teil einer Randgruppe oder Ausnahmen, sondern vertreten, genauso wie alle anderen auch, unsere Gesellschaft und sollten deshalb auch in allen Bereichen des Lebens Sichtbarkeit erfahren.
Gerade deshalb sind wir vollkommen fasziniert und inspiriert von kurvigen Frauen, die jetzt schon mal allen zeigen wie’s geht. So zum Beispiel das Model Tabria Majors, die uns vor Kurzem mit ihrer Hommage an Beyoncé und ihrem Bewegungstalent von den Socken gehauen hat. Aber sie ist längst nicht alleine. Viele Plus-Size Frauen leben sich mittlerweile ganz öffentlich aus, auch wenn es ums Tanzen geht. Und das sieht nicht nur richtig toll aus, sondern kann auch viele positive “Nebeneffekte” für die TänzerInnen haben. Warum auch du dich jetzt anschließen und deine innere Dancing Queen finden solltest, zeigen wir dir hier:
Tanzen tut Gutes für Körper und Köpfchen
Nahe liegt, dass Tanzen eine Reihe von positiven Effekten auf den Körper hat. Aber wie weit das gehen kann, damit hätten wir selber nicht gerechnet. Denn nicht nur Muskeln und Organe wie die Lunge profitieren von Bewegung, sondern auch das Immunsystem. Gerade in Corona-Zeiten nicht schlecht, oder? Aber Tanzen kann auch positive Effekte auf das Gehirn haben. Denn Tanzen und die damit verbundene Koordinationsarbeit sind reichlich anspruchsvoll für unser Köpfchen und damit gestaltet sich die Dancing-Session regelrecht zu einer Art Gehirn-Jogging.
So kann Tanzen zum Beispiel unsere Kreativität fördern. Eine Studie der University of Hertfordshire zeigt, dass durch das Tanzen neue neuronale Schaltkreise herausgebildet und somit auch neue Denkweisen entwickelt werden können. Außerdem kann uns Tanzen auch im Kopf jung halten. Grund hierfür ist die angeregte Durchblutung, die sowohl unser Kurzzeit- als auch unser Langzeitgedächtnis verbessert. So bleiben wir – auch gedanklich – länger fit. We love!
Tanzen ist ein Gefühl
Wer kennt sie nicht, die Erinnerungen an Partynächte auf der Tanzfläche mit den besten FreundInnen oder den romantischen Slow-Dance mit dem oder der Liebsten?! Tanzen kann es uns erleichtern, Emotionen mit anderen zu teilen und eine Verbindung zu ihnen aufzubauen oder zu stärken. Aber es kann auch in uns selbst viel bewegen und uns helfen, unsere eigenen Emotionen besser wahrzunehmen.
Denn: Tanzen ist Balsam für die Seele
Tanzen kann Dopamin, Serotonin und sogar Endorphine ausschütten. Das sorgt dafür, dass dein Stresslevel sinkt, das Wohlfühllevel aber steigt. Der Forscher Gunter Kreutz von der Universität Oldenburg bestätigt dabei gegenüber dem Spiegel, dass Tanzen dadurch eine regelrechte Wohltat für die Seele ist und unter anderem auch durch den Ausgleich des Hormonhaushaltes Erkrankungen vorbeugen kann.
„Tanz ist die verborgene Sprache der Seele.“
Und weil wir uns durchs Tanzen mit Körper und Geist zugleich verbinden, fühlen wir uns nicht nur besser, sondern finden uns auch besser. Denn so lernen wir uns und unseren Körper weiter kennen und da kommt es auch gar nicht so selten vor, dass man sich dabei erwischt, erstaunt darüber zu sein, was man alles kann und wie schön man doch eigentlich beim Tanzen aussieht. Aber Achtung an unseren inneren Anspruch, denn es gilt: Gut Ding will Weile haben. Niemand ist als ProfitänzerIn geboren und anfängliche Verunsicherungen oder Nicht-alles-können sind vollkommen normal. Außerdem wollen die meisten von uns auch keinen Ballerinas Konkurrenz machen, sondern einfach nur Spaß haben und vielleicht ein paar neue Moves lernen, vielleicht aber auch nur rumblödeln.
So oder so steht fest, dass Tanzen ein echter Glücklich-Macher und Boost fürs Selbstbewusstsein sein kann. Das haben auch schon viele tolle Curvy Ladies entdeckt. So zum Beispiel Thania Silva, die als Plus-Size-Ballerina den Stereotypen dieses Genres den Kampf ansagt, oder auch Megan Jayne Crabbe alias bodyposipanda, die uns mit ihrer bodypositivity seit Jahren begeistert und regelmäßig mit ihren mega Hüftschwung-Videos in Tanzlaune versetzt. Aber auch immer mehr Curvys gehen beispielsweise auf TikTok viral, weil sie die trendy Tänze dort nicht nur von dünnen Creatorn vorführen lassen, sondern auch selbst performen und alle damit verzaubern. Zwei tolle Beispiele dafür sind Lexie Lemon, die sich nicht nur traumhaft bewegen kann, sondern sich auch Bodyshamern selbstbewusst entgegenstellt, und die amerikanische Latina Javiera, die ihren tollen Style mit genauso tollen Moves und politischem Engagement kombiniert.
Nichts kann dich stoppen!
Stigmata und Stereotype haben viele Curvys lange darin eingeschränkt, das zu tun, was sie wirklich wollen, können oder verdienen – und vielleicht kennst du das selbst nur zu gut. Und auch, wenn es vielleicht am Anfang Überwindung kosten mag, hoffen wir, dass du ab jetzt nach Lust und Laune Zuhause die Hüften schwingst oder dich sogar das nächste Mal auf die ganz große Tanzfläche traust.
Weil du da hin gehörst! Und, weil du es genauso verdienst Spaß zu haben, dich auszuleben und die positiven Effekte des Tanzens zu genießen, wie alle anderen auch!