Hamburg, München, London…Céline Denefleh ist viel unterwegs und es ist gar nicht so leicht, einen Termin mit ihr zu bekommen. Unser Interview musste erst zweimal verschoben werden, bis unser Treffen zustande kam. Céline ist die Gewinnerin der ersten Staffel von „Curvy Supermodel“ und wurde sofort von Model Agent Ted Linow unter Vertrag genommen. Ihren Job als Industriekauffrau hängte sie an den Nagel, um sich vollkommen auf die Modelkarriere zu konzentrieren. Mit Erfolg! Heute ist sie eines der erfolgreichsten deutschen Curvy-Models.
Zum Modeln kam Céline ganz zufällig. Eigentlich wollte sie mit Kindern arbeiten, Lehramt studieren. Aber dann kam „ Curvy Supermodel“ dazwischen und öffnete ihr eine Tür, von der sie gar nicht wusste, dass es sie gibt. Irgendwie raus wollte sie allerdings schon immer, etwas erleben und nicht jeden Tag acht Stunden im Büro sitzen. „Deutschland sucht den Superstar“ war der erste Versuch, auf der großen Bühne zu landen. Die damals 16-Jährige belegte den elften Platz der Castingshow. Vom Modeln hatte sie eigentlich nie geträumt, bewarb sich 2016 ganz spontan bei „Curvy Supermodel“ und stand kurze Zeit später als Gewinnerin fest. Diese Chance ergriff sie sofort, schmiss ihren Job kurzerhand hin und konzentrierte sich nur noch auf die Modelkarriere. Céline beschreibt sich selbst als lebensfroh, liebevoll, einfühlsam und abenteuerlustig. Man könnte dieser Aufzählung noch risikobereit hinzufügen, denn sie sagte sich damals: „Entweder es klappt oder es klappt nicht.“
“Man sollte wissen, wie wertvoll man ist – ganz egal wie man aussieht.”
Wenn sie sich heute auf lebensgroßen Plakaten entdeckt, weiß sie manchmal immer noch nicht ganz, wie sie darauf reagieren soll. „Bin ich das?“, denkt sie sich dann. Obwohl Céline viel reist und international Kampagnen shootet, ist sie auf dem Boden geblieben. „Ich versuche, viel Zeit zu Hause mit Freunden und Familie zu verbringen und bin dann die ganz normale Céline, die Tochter, die Freundin, die Schwester. Da bin ich kein Model, sondern das Mädchen von nebenan.“
Das Selbstbewusstsein, das sie ausstrahlt, wurde ihr schon in die Wiege gelegt. Ihrer Mutter war es immer wichtig, sich selbst wertzuschätzen. Dass man weiß, wie wertvoll man ist, ganz egal wie man aussieht. „Das, was du im Spiegel siehst, ist ja nicht das, was du bist, sondern es ist ein Teil von dir, wie auch dein Körper nur ein Teil von dir ist. Wir haben so viele Facetten! Eigentlich bin ich schon immer im Reinen mit mir gewesen – mal mehr, mal weniger. In der Pubertät ist es natürlich immer schwierig, aber selbst wenn ich mal ein bisschen zugenommen habe, dann wars halt so“, erzählt sie uns. Das äußert sich auch in Célines Wahrnehmung von Schönheit, denn Schönheit bedeutet für sie, wenn Menschen glücklich sind. „Charakter und Ausstrahlung, das macht Menschen schön“, sagt sie.
Und wenn wir sie so strahlen sehen, dann finden wir das auch!