Beim Soul Cycling geht es nicht nur um die sportliche Aktivität an sich, sondern vor allem darum, die eigenen Muskeln zu spüren und auf positive Art an seine Grenzen zu gehen. Ein Selbstversuch.
Ich bin ziemlich gespannt, wie das Soul Cycling sein wird und vor allem, wie lange ich durchhalte. Mit Sportleggings und leichtem Top gekleidet bin ich bereit für die sportliche Herausforderung. Sobald ich mir den Platz ausgesucht habe, nehmen gleichzeitig auch alle anderen und der Trainer gegenüber von uns Platz, der Trainer, das Licht geht aus. Doch nicht ganz, denn etwas Club-Beleuchtung in allen erdenklichen Farben leuchtet aus den Ecken. Dann startet der Kurs und die Musik geht los, es ist wie Spinning nur viel aufregender. Wir wärmen uns auf, strampeln uns langsam auf den Fahrrädern warm. Mit der Zeit werden wir nicht nur immer schneller, sondern erhöhen auch den Widerstand. Mir wird immer wärmer und ich merke, dass meine Muskeln arbeiten. Dadurch, dass die speziellen Schuhe, die man anfangs bekommen hat, an den Pedalen befestigt werden, kann man nicht anders, als weitertreten.
Während ich gedanklich nochmal die Stunde durchgehe, gebe ich euch kurz ein paar Fakten zum Soul Cycling: Eine Stunde dauert zwischen 45 und 60 Minuten, man verbrennt bis zu 800 kcal und trainiert den gesamten Körper damit. Denn es werden nicht nur die Beine beansprucht, wir haben währenddessen auch kleine Hanteln genommen und somit auch die Muskelpartien in den Armen trainiert.
Im gesamten Raum pulsiert das Licht und Musik mit Bass läuft, wir passen unser Tempo dem Rhythmus an. Es wird im Stehen, im Halbstehen und im Sitzen trainiert. Obwohl ich merke, dass mir die Kraft langsam ausgeht, mache ich weiter. Die Gruppe wirkt so motivierend und auch der Trainer schreit immer wieder, dass wir weitermachen und durchhalten sollen. Insgesamt ist die Atmosphäre beinahe berauschend und ich merke, es geht dabei nicht mehr nur um den Sport selbst, sondern um das Gefühl dabei und vor allem darum, dass man sich selbst etwas Gutes tut.
Gefühlt dauert die Stunde extrem lang, denn ab einem gewissen Punkt glaube ich, ich kann nicht mehr. Und doch geht es weiter, die Gruppendynamik motiviert mich immer wieder extrem. Wie ich bereits erwähnt hatte, nehmen wir zwischendurch die Hanteln und trainieren dadurch noch die Arme mit. Es ist also wirklich ein Ganzkörper-Workout. Und langsam nähert sich der Kurs dem Ende, denn wir fahren den Widerstand zurück und treten immer lockerer, auch langsamer. Am Schluss lösen wir die Schuhe von den Pedalen und können mit wackeligen Beinen in die Dusche gehen. Ich bin wirklich überwältigt, denn ich bin an meine Grenzen gegangen und habe sie auch noch überwindet, ich spüre jeden Muskel meines Körpers.
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