Mehr Lebensqualität ist möglich – das Lipödem muss nicht dein Schicksal sein!
Mehr als nur ein ästhetisches Problem
Geschwollene Beine, Druckschmerzen und blaue Flecken, die scheinbar aus dem Nichts auftauchen – viele Frauen kennen dieses Phänomen, doch nur wenige wissen, dass dahinter eine ernstzunehmende Erkrankung stecken kann: das Lipödem. Statt eines normalen Gewichtsproblems handelt es sich hierbei um eine chronische, fortschreitende Fettverteilungsstörung, die vor allem durch Schwellungen an Beine und Armen auftritt. Aber auch das Gesäß und die Hüfte können betroffen sein. Die Ursache des Lipödems ist bisher noch unbekannt. Doch warum wird das Lipödem so oft übersehen?
Was genau ist ein Lipödem?
Das Lipödem ist eine krankhaft übermäßige Fettvermehrung und gestörte Verteilung von Fettzellen, die meist symmetrisch auftritt und nicht durch Sport oder Diäten reduziert werden kann. Es kann vermehrt Flüssigkeit in die betroffenen Hautstellen eintreten, was zu schmerzhaften Wassereinlagerungen führt. Besonders betroffen sind fast ausschließlich Frauen. Schätzungsweise sind in Deutschland 10 % der weiblichen Gesamtbevölkerung von der Erkankung betroffen. In etwa 60 % aller Fälle von Lipödemen ist eine familäre Häufigkeit erkennbar. Oft tritt die Erkrankung erstmals in hormonellen Umbruchphasen wie Pubertät, Schwangerschaft oder Wechseljahren auf. Zu wissen gilt: Ein Lipödem ist nicht heilbar. Durch bestimmte Maßnahmen können die Beschwerden aber reduziert werden. So zielt eine Therapie durch den Arzt daher auf die Beseitigung der Symptome und die Verbesserung der Lebensqualität ab. Hierfür setzt der Arzt vor allem auf eine Physio- und Bewegungstherapie, zieht jedoch in schwereren Fällen auch die Möglichkeit des Fettabsaugens in Betracht.

Dr. med. Fabian Patzschke, Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie bei Theresium | Dr. Kloeppel (https://www.theresium.com/lipoedem-muenchen.html) in München, erklärt:
„Das Lipödem ist eine chronische, fortschreitende Erkrankung, über die leider immer noch viel zu wenig aufgeklärt wird. Betroffene sind oft lange im Unwissen darüber, dass sie überhaupt ein Lipödem haben, was dazu führt, dass sie erst spät richtig behandelt werden.“
Typische Symptome:
Wann solltest du aufmerksam werden?
Die ersten Anzeichen eines Lipödems sind oft subtil und werden mit „normaler“ Gewichtszunahme verwechselt. Die Haut wird zusammen geschoben und zeigt sich als eine typische „Orangenhaut“. Im weiteren Verlauf kommt es zu deutlichen Ausprägungen der betroffenen Körperstelle und es zeigen sich z. B. eine ausgeprägte „Reiterhose“ und die Hautoberfläche zeigt eine sichtbar unebene und wellenartige Struktur, mit Dellen und walnuss- bis apfelgroßen Knoten (Matrazenhaut). Das sind die weiteren, klaren Symptome:
- Druckempfindlichkeit & Schmerzen: Selbst leichte Berührungen können an den betroffenen Stellen unangenehm sein.
- Unverhältnismäßige Fettverteilung: Während der Oberkörper schlank bleibt, erscheinen Beine und Arme voluminöser.
- Kühle, schlecht durchblutete Haut: Zählt ebenfalls zu den häufigsten Anzeichen für ein Lipödem.
- Blaue Flecken & Schwellungen: Die Betroffenen leiden unter schnell entstehenden Hämatomen, die schon bei geringster Berüherung entstehen können. Im spätern Verlauf entstehen Beulen, Dellen und Hautfettüberhänge (Wammen), die einen klaren Hinweis auf ein Lipödem liefern. Zudem fühlt sich das Gewebe schwer an.
- Kein Erfolg durch Diät & Sport: Während andere Körperpartien auf Training reagieren, bleiben die betroffenen Stellen unverändert.

Was hilft gegen Lipödem? – Behandlungsmöglichkeiten
Konservative Methoden – Linderung im Alltag
Ein Lipödem ist nicht heilbar und muss oft lebenslang behandelt werden. Bei dem Verdacht auf ein Lipödem sollte frühzeitig ein Facharzt (Phlebologen) aufgesucht werden. Die Behandlung durch den Arzt erfolgt dann individuell je nach Stadium und Gesundheitszustand. Diese bestimmten Maßnahmen können jedoch die Beschwerden reduzieren:
- Kompressionskleidung: Diese spezielle Kleidung unterstützt durch Abfluss des Blutes aus dem geschwollen Gewebe den Lymphfluss und lindert so Schwellungen.
- Lymphdrainage: Diese bestimmte und sanfte Form der Massage, die am besten durch einen Physiotherapeut durchgeführt werden sollte, hilft Wasseransammlungen abzutransportieren.
- Bewegung: Hilft zwar nicht das Lipödem loszuwerden, jedoch kann besonders gelenkschonender Sport wie Schwimmen oder Radfahren die Schmerzen reduzieren.
- Anti-entzündliche Ernährung: Wenig Zucker, verarbeitete Lebensmittel und Alkohol – stattdessen frische, nährstoffreiche Kost.
Tipp: Besonders in warmen Monaten empfinden viele Frauen das Tragen von Kompressionsstrümpfen als unangenehm. Eine Alternative kann regelmäßige Lymphdrainage in Kombination mit viel Bewegung sein.
Wann ist ein operativer Eingriff sinnvoll?
Bei fortgeschrittenem Lipödem und starkem Leidensdruck kann eine chirurgische PAL®-Liposuktion (Power-Assisted Liposuction) die effektivste Lösung sein. Hierbei werden die krankhaft veränderten Fettzellen gezielt entfernt, um nicht nur die Körperkonturen zu verbessern, sondern auch Beschwerden zu lindern.

Dr. med. Fabian Patzschke betont:
„Wir verfolgen als Lipödem-Spezialisten im Theresium den operativen Ansatz, bei dem mittels PAL®-Liposuktion die krankhaft veränderten Fettzellen schonend und effektiv entfernt werden. Nicht selten sind bei fortgeschrittenen Stadien 3 bis 4 Eingriffe notwendig. Dies führt zu einer deutlichen Umfangsreduktion – wie zum Beispiel an den Oberschenkeln bis zu 3 Hosengrößen – aber auch zur Linderung der Symptome bis hin zur möglichen Schmerzfreiheit.“
Wann solltest du handeln?
Leichte Symptome kannst du mit Alltagstipps lindern – aber wenn Schmerzen und Bewegungseinschränkungen dein Leben stark beeinflussen, solltest du eine Fachberatung in Erwägung ziehen. Ein rechtzeitiges Erkennen und eine gezielte Behandlung ermöglichen es, wieder unbeschwert durchs Leben zu gehen.