Ausgerechnet! Kaum knallt die Sonne vom Himmel und wir sitzen mit einem hübschen Nichts dekorativ im Straßencafé, fängt’s auch schon an zu kribbeln. Gemeint ist nicht die Vorfreude auf das anstehende Date, sondern fies juckende Hitzepickel. Gibt’s einen Notfallplan?
„Milaria Cristallina“ – diesen hübschen Namen schlagen wir doch gleich mal der Freundin vor, die in Kürze Nachwuchs erwartet. Halt, Stop! Lieber nicht – denn der apart klingende Begriff lateinischen Ursprungs bedeutet nichts anderes als „Hitzepickel“. Also bitte noch mal überdenken – und Spaß beiseite, denn zum Lachen ist uns nicht zumute, wenn sich plötzlich übel juckende Quaddeln auf unserem Astralleib breitmachen.
Hitzepickel sind ein unangenehmes Thema, das uns gern gerade dann erwischt, wenn wir im Sommer endlich mal ein wenig Haut zeigen wollen. Unter den Achseln, zwischen den Brüsten, im Nacken … komisch eigentlich, denn so viel UV-Strahlen kommen gar nicht an diese relativ verborgenen Stellen.
Genau da liegt auch die Lösung! Denn in Wahrheit hat die liebe Sonne gar nichts mit den fiesen Pocken zu tun, die sich an der obersten Hautschicht befinden, bei Berührung eventuell aufplatzen und zum Teil mit Flüssigkeit gefüllt sind. Der Grund für die fiese Hautirritation ist schlichtweg Hitzestau, der entweder durch zu enge Klamotten oder auch zu dick aufgetragene Kosmetika ausgelöst werden kann. Schließlich – transpiri, transpira – geraten wir bei hohen Außentemperaturen ins Schwitzen und wenn dann die Schweißdrüsen verstopft sind, wird’s eben ungemütlich. Dazu braucht es noch nicht mal ein ausgiebiges Workout.
Grund für Hitzepickel
Hitzestau! Also hohe Temperaturen, feuchte Luft inklusive Bakterien, kombiniert mit dem Salz, das wir ausschwitzen, plus enge, kaum atmungsaktive Kleidung. Das Ganze ergibt eine wunderbar entzündliche Mischung, die – wenn sie hartnäckig bleibt – „Milaria Rubra“ genannt wird. Dann sind allerdings bereits die tieferliegenden Schweißdrüsen verstopft.
Erste Hilfe
Bei simpler Milaria Cristallina reicht es, sich sofort von der Sonne zu verabschieden und die Haut vor Überhitzung zu retten. Also ab in den Schatten, Klamotten aus – wenn’s die Umgebung denn zulässt – und die Haut eventuell kurz reinigen. Allerspätestens nach ein paar Stunden sind die Schweißdrüsen wieder befreit und die Pickelchen passé.
Falls nicht, dann hat uns wohl doch die „Rubra“-Variante erwischt, die uns meist im Urlaub erst nach ein paar Tagen einholt. Hier hat sich der Schweiß, der schon seit einer Weile nicht mehr die Hautoberfläche erreichen konnte, bereits innerhalb der Haut ausgebreitet und für Entzündungen gesorgt.
Jetzt keine Panik – wir müssen nicht gleich zur rezeptpflichtigen Cortisonsalbe greifen. Eine harmlose Zinkmixtur – am besten aus der Apotheke – und eventuell ein flüssigkeitsaufsaugendes Puder reichen völlig aus. Wer glaubt, vom Juckreiz in den Wahnsinn getrieben zu werden, darf sich natürlich eine herkömmliche Creme schnappen, die man gegen juckende Insektenstiche sowieso vor Urlaubsantritt in die Reiseapotheke gepackt hat.
Doch eine Sonnenallergie?
Hitzepickel und Quaddeln, die durch Sonnenallergie entstehen, kann man klar voneinander unterscheiden. Denn bei Letzterem ist nicht Hitzstau, sondern UV-Strahlung der Grund für den Hautausschlag.
Im Klartext: Hitzpickel entstehen vorzugsweise in Hautfalten, an denen sich besonders viele Schweißdrüsen befinden und schnell Hitzestau entsteht. Sonnenallergie oder auch Mallorca-Akne wiederum zeigt sich logischerweise an Körperstellen, die der Sonne stark ausgesetzt sind; meist am Dekolleté. Hier sollte unbedingt die Sonnencreme unter die Lupe genommen und eventuell durch ein Produkt aus der Apotheke ersetzt werden. Am besten eins ohne viel Fett, Konservierungsstoffe und Parfum. Schatten und Kühlung sind auch hier angesagt bis sich die Haut wieder erholt hat. Danach klappt’s auch wieder mit dem Sonne-Anbeten!